Wenn die Mannschaft von Trainer Olaf Janßen weiter vom Aufstieg träumen möchte, muss sie die Arminia schlagen.
Pokalfinalist Bielefeld zu Gast in HöhenbergViktoria Köln erwartet Spitzenspiel auf Augenhöhe

Szene aus dem Hinspiel: Tyger Lobinger wird von gleich drei Bielefeldern bearbeitet.
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Wenn der FC Viktoria Köln weiter eine realistische Chance auf den Zweitliga-Aufstieg haben möchte, muss dem Team von Trainer Olaf Janßen am Sonntagabend das gelingen, was Doublesieger Bayer 04 Leverkusen um Starcoach Xabi Alonso Anfang April einigermaßen kläglich vergeigt hatte: ein Sieg gegen Arminia Bielefeld. Der Sensations-Pokalfinalist ist zum Abschluss des 33. Spieltags zu Gast im Sportpark Höhenberg (19.30 Uhr). Für das Duell zwischen dem Zweiten und dem Sechsten erwartet die Viktoria bis zu 7000 Zuschauer.
Arminia Bielefeld mit sechs Siegen aus sieben Spielen
Bielefeld ist das derzeit formstärkste Team im deutschen Profifußball. Das Team von Trainer Mitch Kniat gewann sechs der letzten sieben Pflichtspiele – darunter jenes in Ostwestfalen jetzt schon legendäre DFB-Pokal-Halbfinale gegen Bayer 04 (2:1). „Die Arminia strotzt vor Selbstvertrauen“, sagt Stephan Küsters, Sportlicher Leiter der Viktoria. „Und mein Eindruck ist, dass sie sich auch von dem ganzen Pokalfinal-Trubel nicht aus der Ruhe bringen lassen.“ Die Analyse wird durch die beiden Liga-Siege gestützt, die Bielefeld dem Einzug nach Berlin folgen ließ. Der Arminia winkt eine perfekte Saison: DFB-Pokal-Sieg, Drittliga-Meisterschaft, Zweitliga-Aufstieg und Westfalenpokal-Sieg (Finalgegner ist entweder Rödinghausen oder Lotte). Ein kleines Quadruple.
In der Liga möchte der FC Viktoria den Bielefeldern allerdings einen Strich durch die Rechnung machen. „Auch wir können sehr selbstbewusst auftreten. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe“, so Küsters. Die Viktoria habe gezeigt, dass die konstant und mit nur wenigen Schwankungen spiele. Die meisten Niederlagen seien hauptsächlich durch individuelle Fehler zu erklären. „Wir freuen uns enorm auf dieses Highlight, das haben sich die Jungs erarbeitet.“ Durch die zwei Siege gegen Unterhaching (3:1) und Stuttgart II (2:1) hatte sich die Viktoria bis auf fünf Punkte an den Relegationsplatz herangeschoben. Es könnte unter Umständen sehr lange dauern, bis die Höhenberger wieder in einer ähnlich aussichtstreichen Situation sind. Lastet deshalb Druck auf der Mannschaft? „Wenn, dann nur positiver“, meint Küsters.
Viktoria Köln muss nur auf Malek El Mala verzichten
Rechtzeitig zur entscheidenden Saisonphase hat Coach Janßen mit Ausnahme von Malek El Mala (Bänderriss) seinen kompletten Kader im Training und kann aus dem Vollen schöpfen – am Sonntag könnten deshalb die beiden Routiniers Lars Dietz und Christoph Greger wieder zusammen das Abwehrzentrum bilden. Im Angriff dürften es Said El Mala, Donny Bogicevic und Tyger Lobinger richten. „Wenn wir das Spiel gewinnen, ist alles möglich“, sagte Topjoker Semih Güler.