Die Tierschutzorganisation Peta reagierte auf den Fund und fordert ein deutschlandweites Haltungsverbot.
Belohnung ausgesetztKunden finden Boa Constrictor auf Discounter-Parkplatz in Rheinbach
Aufregung an einem Discounter in Rheinbach. Kunden haben am Dienstag (30. April) eine Boa Constrictor auf dem Parkplatzgelände an der Straße „An den Märkten“ gefunden. Die Feuerwehr Rheinbach reagierte schnell und konnte die Würgeschlange einfangen. Der Fund sorgt unterdessen für eine drastische Reaktion der Tierschutzorganisation Peta.
Zeugen hatten die Schlange am Dienstagmittag auf dem Discounter-Parkplatz entdeckt und sofort die Rettungskräfte alarmiert. Die Wehrleute identifizierten das Tier als ungiftige Würgeschlange. „In einer speziellen Reptilienbox wurde die Boa zum Natur- und Tierpark Brüggen transportiert und dort in fachkundige Hände übergeben“, so die Feuerwehr Rheinbach auf Facebook.
Schlange auf Discounter-Parkplatz: Wütende Reaktionen auf Facebook
Wie die Boa Constrictor auf den Parkplatz kam und wem sie gehört, bleibt unklar. Vermutlich wurde sie von einem privaten Halter ausgesetzt. Unter dem Facebook-Post der Feuerwehr entstand unterdessen eine rege Diskussion.
Ein User entdeckte demnach in der Nähe des Discounters ein Terrarium, das zerstört an der Bahnstrecke Richtung Oberdrees vor einem Gebüsch lag. „Könnte ein Zusammenhang bestehen“, mutmaßte der Facebook-Nutzer und postete ein Foto von dem Fund des zerstörten Terrariums.
Viele reagierten wütend. „Das geht gar nicht. Was ist nur mit den Leuten los“, schimpfte eine Userin. Eine andere forderte, dass man das unbedingt der Polizei melden solle. Viel Aussicht davon versprachen sich die User allerdings nicht, da eine Boa Constrictor nicht zu den meldepflichtigen Reptilien gehörten.
Tierschutzorganisation setzt Belohnung nach Schlangen-Fund in Rheinbach aus
Die Tierschutzorganisation hat eine Belohnung ausgesetzt in Höhe von 500 Euro für Hinweise, die zur rechtskräftigen Verurteilung von tatverdächtigen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei, beim Veterinäramt oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„In Deutschland floriert der Handel von exotischen, teils auch gefährlichen Tieren. Die Käufer sind oftmals überfordert und setzen die Tiere häufig aus. Für exotische Schlangen bedeutet dies zum Teil einen qualvollen Tod durch Hunger oder Kälte. Mit der Belohnung wollen wir dabei helfen, die verantwortlichen Personen zu finden“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA.
Die Tierschutzorganisation forderte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, das Tierschutzgesetz zu ändern und ein deutschlandweites Haltungsverbot von exotischen Tieren zu beschließen. Hoger weiter: „Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie dringend wir ein Haltungsverbot von exotischen Tieren in Privathand benötigen. Dieses Verbot muss endlich mit dem neuen Tierschutzgesetz durchgesetzt werden.“