Nach der SPD sprechen sich auch die Freien Wähler in Rhein-Berg für eine „schnellstmögliche Wiederwahl“ von Kreisdirektor Erik Werdel aus.
„Keine Abschaffung der Doppelspitze“Freie Wähler fordern Wiederwahl von Rhein-Bergs Kreisdirektor

Kreisdirektor Dr. Erik Werdel (CDU) im Kreis von Unterstützern nach dem Rückzug des Antrags von CDU und Grünen zur Abschaffung des Kreisdirektor-Amts im Foyer des Kreishauses.
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„Auch nach ein paar Tagen Abstand zur Kreistagssitzung ist für uns immer noch unklar, warum man Dr. Werdel den Stuhl vor die Türe setzen wollte“, schreibt der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Werner Conrad am Montagmittag. Eine „sachbezogene Strategie“ sei bei dem Vorgehen der Kreistagsmehrheit von CDU und Grünen „nicht erkennbar“ gewesen. „Professionalität sieht anders aus“, so Conrad.

Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag: Werner Conrad
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„Wir haben als Fraktion immer gut und erfolgreich mit dem Kreisdirektor Dr. Werdel zusammengearbeitet“, konstatiert FW-Fraktionschef Conrad. „Dr. Werdel hat aus unserer Sicht nicht nur während der Flüchtlings- und Coronakrise einen guten Job gemacht. Diese Zusammenarbeit war immer offen und fair sowie von gegenseitigem Verständnis und Respekt geprägt.“
Vor diesem Hintergrund sprechen wir zum einen deutlich für die Beibehaltung der Position des Kreisdirektors und zum anderen für die schnellstmögliche Wiederwahl Dr. Werdels.
Eine Abschaffung der Doppelspitze von Landrat und Kreisdirektor hätten die Freien Wähler darüber hinaus auch „in der Sache nicht für zielführend gehalten“, so Conrad. „Vor diesem Hintergrund sprechen wir zum einen deutlich für die Beibehaltung der Position des Kreisdirektors und zum anderen für die schnellstmögliche Wiederwahl Dr. Werdels.“
Warum das bereits im September durch einen Bericht dieser Redaktion öffentlich gewordene Ansinnen von CDU und Grünen überhaupt so weit betrieben worden ist und dann erst am Tag der Abstimmung zurückgekehrt ist? „Aus unserer Sicht ist das Ganze nur dem Machthunger von Bündnis 90/Die Grünen „geschuldet, damit diese einen zweiten Dezernenten stellen können“, mutmaßt Conrad.
Freie Wähler kritisieren den „Alleingang“ des Landrats als „rechtswidrig“
Jetzt gelte es abzuwarten, wie es weitergeht und wie sich die CDU und die Grünen neu aufstellten. Kritik äußern die Freien Wähler unterdessen auch an Landrat Santelmanns Vorpreschen bezüglich einer Ausschreibung des Kreisdirektor-Amts noch in der Kreistagssitzung: „In dem Zusammenhang halten wir den Alleingang des Landrates, die Stelle des Kreisdirektors ausschreiben zu wollen, nicht nur für völlig falsch, sondern sogar für rechtswidrig. Nach unserer Auffassung wäre dazu ein politischer Beschluss des Kreistages notwendig.“
Dabei, so die Freien Wähler, sei eine Ausschreibung nicht erforderlich: „Entweder die Verwaltung macht einen Vorschlag oder die Politik.“