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„Tiere sahen schlimm aus“14 abgemagerte Pferde aus Transporter in Lohmar gerettet

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Nach 19 Stunden Fahrt konnten 14 Pferde aus einem Transporter gerettet werden. 

Lohmar – Bis auf die Knochen abgemagert, vereiterte Augen, ausgebrochene Hufe: 14 völlig erschöpfte und kranke Pferde fanden Polizisten in einem Lkw mit Anhänger auf dem Rastplatz Sülztal. 19 Stunden hatte das Martyrium der Tiere da schon gedauert: Im spanischen Valencia war der blaue Tiertransport-Laster aufgebrochen, an dem noch ein Pferdeanhänger befestigt war.

Dicht an dicht drängten sich die Tiere in dem engen Raum, ungesichert gegen Stürze, ohne Futter und Wasser. „So was hatten wir noch nie“, sagt Polizeihauptkommissar Michael Grothe, der bei der Autobahnpolizei Köln für die Schwerlast eingesetzt ist. „Die Tiere sahen echt schlimm aus, selbst für einen Hartgesottenen.“

Transport in die Niederlande fiel nur durch Zufall auf

Nur durch einen Zufall flog der Qual-Transport auf, dessen Ziel die Niederlande waren: Fehlerhafte Maut-Plaketten hatten Kontrolleure des Bundesamtes für Güterverkehr auf den Plan gerufen. Diese riefen die Polizei. Die Beamten stellten fest, dass der Pferdeanhänger ein falsches Kennzeichen hatte: „Es gehörte zu einem niederländischen Wohnwagen“, sagt Grothe.

Ladepapiere hatten die spanischen Fahrer nicht für ihre Fracht: „Man hat uns 24 Pässe gezeigt, aber nicht eine Bescheinigung.“

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Dann sei der Polizei aufgefallen, dass zwei Pferde mit dem Kopf nach oben angebunden waren, erzählt Grothe, „Da haben wir entschieden, das Kreisveterinäramt hinzuzurufen.“ Eindeutig habe der Transporteur gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen, es seien auch viel zu Tiere verladen gewesen, die weder gefüttert noch getränkt worden seien.

Tiere waren offenbar als Reitpferde gedacht

Die Tierärzte beschlagnahmten alle 14 Pferde, die offenbar als Reitpferde gedacht waren. Doch wohin mit den kranken Tieren? „Wir mussten auf die Schnelle einen Stall finden, wo wir alle untergebracht bekommen“, schildert Grothe. In Euskirchen sei man fündig geworden. 40 Kilometer mussten die Tiere noch fahren, begleitet von der Polizei und den Tierärzten des Kreisveterinäramts, bevor ihre Reise endete.

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Einige der Tiere waren so schwach, dass ihnen beim Aussteigen über die Rampe geholfen werden musste.

Beim Abladen habe man geholfen, erzählt der Polizeihauptkommissar. Einige Tiere waren so schwach, dass ihnen das Aussteigen von der steilen Rampe schwerfiel. „Ich habe auch Pferde, da wird einem ganz schwummerig“, gesteht Grothe.

Zwei der Pferde seien unterwegs in Bad Ems bereits verkauft worden, nach Angaben der Fahrer wertvolle Tiere. „Wir haben Kontakt mit dem dortigen Veterinäramt aufgenommen“ , teilt Daniela Blumenthaler vom Rhein-Sieg-Kreis mit. Denn die 14 sichergestellten Tiere hatten Krankheiten und Parasiten.

Die beiden Fahrer seien ebenso wie ihr spanischer Auftraggeber „nicht sehr kooperativ“ gewesen, sagt Grothe, hätten aber 10.000 Euro Sicherheitsleistung gezahlt. Als Geldbuße, aber vor allem, um Tierarztkosten und Unterbringung zu zahlen. Nach der Zahlung hätten die Männer ihre Reise fortsetzen dürfen, eine Strafanzeige wegen der verkehrsrechtlichen Verstöße stelle die Polizei.

Ob das Kreisveterinäramt Anzeige wegen tierschutzrechtlicher Verstöße erstatte, werde überlegt, sagt Blumenthaler. Die Zukunft der Pferde ist ungewiss: „Sie müssen jetzt erstmal gesund werden.“ Man müsse warten, ob sich ein Besitzer melde.