Mit dem Installationsverbot neuer Öl- und Gasheizungen in Bestandsgebäuden will sich Habeck nun etwas mehr Zeit lassen.
Habeck nimmt Druck aus DebatteEin Hoffnungsschimmer im Heizungsstreit
Und sie bewegen sich doch - zumindest ein wenig. Nach wüsten Beschimpfungen und einer handfesten Eskalation zu Beginn dieser Woche scheinen sich die Ampelparteien im Heizungsstreit nun ganz langsam anzunähern. Wirtschaftsminister Robert Habeck verabschiedet sich von seinem ehrgeizigen Plan, wonach die neuen Regelungen allesamt schon am 1. Januar 2024 in Kraft treten sollten. Mit dem Installationsverbot neuer Öl- und Gasheizungen in Bestandsgebäuden will sich Habeck nun etwas mehr Zeit lassen.
Das ist politisch klug, weil es Druck aus der Debatte nimmt, und es war überfällig, da eine Reform dieser Größenordnung mehr als ein halbes Jahr Vorlauf braucht. Gut ist auch, dass Habeck nun noch einmal die verschiedenen Heiztechnologien in den Blick nehmen will, die sein Gesetz als klimaschonend definiert. Die bislang viel zu eng gefassten Vorgaben entsprachen der Überzeugung seines früheren Staatsekretärs Patrick Graichen, wonach künftig im Grunde jeglicher Energieverbrauch auf Basis grünen Stroms erfolgen müsse.
Hoffnung, dass die Ampel-Regierung noch die Kurve kriegt
Angesichts der gewaltigen Mengen an Öl, Gas und Kohle, die dafür ersetzt werden müssten, wird das kaum funktionieren. Natürlich wäre es weder aus ökologischer noch aus gesundheitlicher Sicht erstrebenswert, wenn künftig das ganze Land mit Pellets heizte. Solange diese aber aus Abfällen der Holzindustrie stammen, können sie - in Maßen eingesetzt - einen Beitrag zur Wärmewende leisten und den gewaltigen Zusatzbedarf an grünem Strom ein wenig reduzieren.
Es sind solche kleinen Schritte, die hoffen lassen, dass Gebäudeenergiegesetz am Ende niemanden überfordert, und dass die Ampel-Regierung noch einmal die Kurve kriegt. Weitere Wochen wie die vergangene braucht kein Mensch. (rnd)