Elon Musk und Mark Zuckerberg sind aneinander geraten, weil der Facebook-Chef einen Klon von Twitter auf den Markt bringen will. Die Erfolgschancen sind aber gering. Zugleich verärgert Musk die Twitter-Nutzer zunehmend.
KommentarMeta vs. Twitter: Ein Kampf mit zwei Verlierern

Die Ankündigung der Social-Media-App Threads: Meta will einen Twitter-Klon auf den Markt bringen.
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Jetzt wollen sie es angeblich mit den Fäusten klären. Die beiden rivalisierenden Multimilliardäre Elon Musk und Mark Zuckerberg. Es wird aber wohl nicht so weit kommen, dass sie sich in einem achteckigen Käfig in Las Vegas gegenüberstehen und versuchen, sich gegenseitig in martialischer Art aufs Kreuz zu legen. Die beiden sind schlicht zu eitel und zu narzisstisch, um sich vor Publikum die Nasen blutig zu schlagen.
Im übertragen Sinn laufen sie aber schon seit einiger Zeit mit blutigen Nasen durch die Gegend. Musk hat Twitter völlig überteuert gekauft und in atemberaubender Geschwindigkeit an den Rand des Zusammenbruchs gewirtschaftet. Zuckerbergs Facebook leidet unter Auszehrung, WhatsApp und Instagram unter Wachstumsschwäche und seine Erzählung von einer komplett virtuellen Welt (Metaverse) wollen immer weniger Investoren glauben.
Beide hängen in den Seilen wie zwei schwer angeknockte Boxer, suchen ihr Heil in der Offensive und geraten dabei aneinander. Welch ein Spektakel.
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Wer gewinnen wird? Zuckerbergs Versuch einen Klon von Twitter zu platzieren, wird mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern. Zwar will er auf seiner neuen Plattform „Threads“ eine Kundenbasis schaffen, indem er es Instagram-Nutzern leicht macht, dorthin zu migrieren.
Das heißt aber lange noch nicht, dass auch Twitter-User überlaufen. Das Entscheidende bei Twitter ist ja, dass dort Netzwerke entstanden sind, in denen Wissenschaftler, Politiker, Journalisten und Prominente miteinander kommunizieren.
Das passt nicht zur Instagram-Klientel, und auf der anderen Seite verschreckt Musk mit immer neuen Bezahlelementen und unberechenbaren Aktionen seine bislang loyalen Nutzer. Twitter wird deshalb an Relevanz als Kommunikationsplattform verlieren, und Threads wird erst gar nicht relevant werden. In realen Boxkämpfen gibt es immer einen Sieger. Im Kampf Musk gegen Zuckerberg werden beide verlieren.