Kommentar zur Biontech-DeckelungSpahn sorgt für erneuten Schlag in die Magengrube
Berlin – Es ist ein Schlag in die Magengrube. Seit Monaten wird in Deutschland darüber diskutiert, wie die Impfbereitschaft gehoben und das Boostern beschleunigt werden kann. Bund und Länder schaffen es, den Druck auf Ungeimpfte so zu erhöhen, dass die Impfzahlen nach oben gehen. Und was macht der geschäftsführende Gesundheitsminister? Jens Spahn (CDU) lässt mal eben die Auslieferung des am meisten gefragten Impfstoffs von Biontech/Pfizer deckeln – obwohl eigentlich genug davon da ist.
Geht’s noch? Offizielle Begründung: Die künstliche Verknappung von Biontech soll den Verbrauch des Moderna-Impfstoffs ankurbeln, von dem ansonsten Anfang 2022 viele Dosen zu verfallen drohen. Kein Frage, beide Impfstoffe sind hochwirksam. Es ist also eigentlich egal, womit sich die Menschen impfen lassen. Aber Impfen ist eben auch eine Frage des Gefühls. Und offenbar geben viele einem deutschen Hersteller mit heimischen Produktionsstätten und sympathischen Firmenchefs den Vorzug.
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Nun besteht jedoch die Gefahr, dass die Begrenzung Menschen irritiert und doch wieder von der Impfung abhält. Deshalb muss die Deckelung umgehend rückgängig gemacht werden. Nicht zuletzt angesichts der Impfstoffknappheit in den Entwicklungsländern dürfen Moderna-Dosen aber auch nicht auf dem Müll landen. Warum hat das Ministerium sie gehortet und lediglich Biontech an die Impfinitiative Covax abgegeben? Dass muss Spahn beantworten, solange er noch im Amt ist.