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Long-Covid-ErforschungMinisterium lehnt Großteil der Förderanträge ab

Lesezeit 2 Minuten
Ein von einer Corona-Erkrankung genesener Patient bekommt in einer Lungentest-Kabine in einer Rehaklinik die Lungenfunktion gemessen. Long-Covid-Patienten leiden oftmals unter Atemnot, krankhafter Erschöpfung, Konzentrations-, Wortfindungs- und Gedächtnisstörungen. (Archiv-Bild)

Ein von einer Corona-Erkrankung genesener Patient bekommt in einer Lungentest-Kabine in einer Rehaklinik die Lungenfunktion gemessen. Long-Covid-Patienten leiden oftmals unter Atemnot, krankhafter Erschöpfung, Konzentrations-, Wortfindungs- und Gedächtnisstörungen. (Archiv-Bild)

Trotz der hohen Zahl von Betroffenen und der nach wie vor geringen Erkenntnisse über Long-Covid hat das Bundesforschungsministerium einen Großteil der von Wissenschaftlern für die Erforschung dieser Krankheit beantragten Fördergelder abgelehnt.

Das Forschungsministerium hat einen Großteil der Förderanträge zur Erforschung von Long-Covid abgelehnt. Das ergibt sich aus der Antwort des Ministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Freitag) vorliegt.

Danach wurden zur Erforschung von Spätsymptomen und gesundheitlichen Spätfolgen von Long-Covid insgesamt 73 Projektanträge mit einem Volumen von zusammen über 55 Millionen Euro eingereicht. Davon wurden allerdings lediglich 15 Projekte mit einer Fördersumme von 12,5 Millionen Euro genehmigt. Das ist ein Viertel der beantragten Gelder. Zu den Gründen für die geringe Quote machte das von der FDP geführte Ministerium keine Angaben.

Long-Covid-Studien: Mindestens eine Million Menschen in Deutschland betroffen

Scharfe Kritik kam von der Union. Die geringe Summe sei „völlig inakzeptabel und wird der Größe der Herausforderung nicht im Ansatz gerecht“, sagte der forschungspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Jarzombek (CDU), dem RND mit Blick auf den Gesamthaushalt des Forschungsministeriums in Höhe von 21,5 Milliarden Euro.

Aktuelle Studien gingen davon aus, dass in Deutschland mindestens eine Millionen Menschen an den Folgen einer Covid-Infektion litten. „Viele Hoffnungen der Betroffenen richteten sich auf die Erkenntnisse von Wissenschaft und Forschung“, betonte er und warf Ministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) Untätigkeit vor. „Es scheint so, als würde Bundesministerin Stark-Watzinger Long-Covid die Existenz absprechen, da offenbar nicht sein kann, was nicht sein darf“, sagte er.

Der Obmann der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung in der Unionsfraktion, Stephan Albani (CDU), forderte mehr Investitionen in die Erforschung von Long-Covid und der Myalgischen Enzephalomyelitis beziehungsweise des Chronischen Müdigkeitssyndroms (ME/CFS). Nötig sei mehr finanzielle Unterstützung für Forschungsprojekte, Diagnosemethoden und Behandlungsoptionen, um den Betroffenen ein besseres Verständnis und einen besseren Zugang zu möglichen Therapien zu geben, mahnte der CDU-Politiker.