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„More Bang for your Buck“Amerikanische Europatouristen erfreut über schwachen Euro

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Erstmals seit 2002 ist der Euro unter den Dollar gefallen.

Washington – Eigentlich wollte Ron Adams mit seiner Großfamilie schon im vorigen Sommer nach London, Paris und Rom fliegen. „Wegen der unklaren Test- und Impfvorschriften haben wir das damals verschoben“, berichtet der Inhaber einer Marketingagentur in einem Vorort von Philadelphia. Ende dieses Monats aber ist es soweit: „Ja! Meine Familie und ich fliegen für zwei Wochen nach Europa“, meldet der Geschäftsmann freudig per E-Mail. Insgesamt 14 Verwandte werden den 49-Jährigen auf dem Traum-Trip quer über den Kontinent begleiten.

Die Reisegruppe dürfte an ihren Urlaubsorten viele Landsleute treffen. Der Wegfall der Corona-Restriktionen und der Absturz des Euro machen Italien, Frankreich und Deutschland in diesem Sommer zu den Top-Destinationen vieler Amerikaner.

Immer schon locken das Kolosseum, der Eiffelturm und Neuschwanstein. Doch die Aussicht auf ein beispielloses Schnäppchen sorgt nun für den letzten Kick. „Jetzt ist die beste Zeit für eine Europareise“, meldet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Und der Sender CBS verspricht seinen Zuschauern: „Alles von den Croissants über eine Taxifahrt bis zu Luxusgütern wird so billig sein, wie seit Jahrzehnten nicht.“

Mehr Urlaub fürs gleiche Geld

Wenn man den Wechselkurs betrachtet, ist das kaum übertrieben. Immerhin mussten Besucher aus den USA im Sommer 2008 knapp 1,60 Dollar für einen Euro hinlegen. Vor einem Jahr waren es immerhin noch 1,19 Dollar. Nun herrscht praktisch Parität: Ein Dollar ist sogar weniger wert als ein Euro. „Das ist so, als wenn Sie einen Rabatt von 15 Prozent auf alles bekommen“, rechnet Sarah Rathner, die Reiseexpertin vom US-Preisvergleichsportal NerdWallet, vor.

„More bang for your buck“ verspricht auch die seriöse New York Times: Mehr Urlaub fürs gleiche Geld. Und Mark Zandi, der angesehene Chefökonom der Moody‘s-Analysefirma, rät: „Wenn sie verreisen wollen und das Geld übrighaben, sollten Sie es jetzt tun.“

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Entsprechend groß ist das Interesse an einem Trip über den Atlantik. Die Datensammler des Reiseportals Expedia verzeichneten innerhalb einer Woche Anfang Juli einen Anstieg der Suchanfragen für Flüge nach Paris und Frankfurt um 25 Prozent. Ohnehin sei die Reiselust der Amerikaner seit dem Abklingen der Corona-Pandemie hoch, berichtet Petra Hedorfer, die Chefin der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND): „Die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten mit einem starken Dollar kann potenziellen amerikanischen Reisenden einen zusätzlichen Anreiz geben, jetzt nach Deutschland zu reisen.“

Der Corona-Einbruch ist vorbei

Erste Zahlen für dieses Jahr bestätigen den Trend: So hat sich die Zahl der Übernachtungen von US-Bürgern in der Bundesrepublik von Januar bis April gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf gut 800.000 vervierfacht. Allerdings hatte es in den Corona-Jahren 2020 und 2021 einen dramatischen Einbruch gegeben.