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Trump-Auftritt in TulsaJugendliche TikTok-Nutzer sollen für leere Ränge gesorgt haben

Lesezeit 3 Minuten
Trump Auftritt Tulsa

Viele der 19.000 Plätze in der Arena in Tulsa blieben bei Donald Trumps Wahlkampfauftritt leer.

  1. Vor rund 19.000 Menschen wollte US-Präsident Donald Trump am Samstag seinen ersten Wahlkampfauftritt seit Beginn der Corona-Pandemie abhalten.
  2. Doch viele Ränge in der Arena in Tulsa blieben leer.
  3. Anlass für die geringe Besucherzahl könnte eine Aktion von jugendlichen TikTok-Nutzern und K-Pop-Fans sein.

Tulsa – Knapp fünf Monate vor der Wahl hat US-Präsident Donald Trump am Samstag erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie seine großen Wahlkampfveranstaltungen wieder aufgenommen. Allerdings blieben in der Arena in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma einige der rund 19.000 Plätze leer.

Am vergangenen Montag hatte Trump noch auf Twitter damit geprahlt, dass fast eine Millionen Ticket-Anfragen für die Veranstaltung eingegangen seien. Jetzt stellt sich heraus: Viele jugendliche TikTok-Nutzer und Fans koreanischer Popmusikgruppen (K-Pop) hatten sich für den Wahlkampfauftritt registriert, aber niemals vor, zu kommen, berichtet die New York Times.

Am 11. Juni hatte Trumps Wahlkampfteam via Twitter bei Unterstützern des Präsidenten dafür geworben, sich kostenlose Tickets für die Kundgebung über ihre Smartphones zu sichern. Für die TikTok-Nutzer und K-Pop-Fans eine willkommene Gelegenheit, um Trump eins auszuwischen.

Zahlreiche Aufrufe in sozialen Netzwerken

In Videos, die von mehreren Millionen Nutzern angeschaut wurden, riefen sie dazu auf, sich für den Wahlkampfauftritt mit falschen Namen und Telefonnummern zu registrieren – und dann nicht zu erscheinen, wie der Nachrichtensender CNN am vergangenen Dienstag berichtete. Auch in sozialen Netzwerken wie Instagram und Snapchat fanden sich schließlich Aufrufe, für leere Plätze bei der Veranstaltung zu sorgen.

„Ich habe mich für die Trump Rally registriert. Leider kann ich nicht gehen, weil ich krank bin”, scherzte beispielsweise ein Teenager mit gekünsteltem Husten auf TikTok. Wie viele andere Nutzer hat er sein Video in kurzer Zeit wieder gelöscht, um den Plan vor Trumps Wahlkampfteam zu verbergen.

Wahlkampfauftritt ursprünglich am Juneteenth geplant

Auch das TikTok-Video der 51-jährigen Mary Jo Laupp sorgte für Aufsehen. „Ich empfehle allen von uns, die diesen Saal mit 19.000 Plätzen kaum gefüllt oder völlig leer sehen wollen, jetzt Karten zu reservieren und ihn dort allein auf der Bühne stehen zu lassen”, sagte sie verärgert.

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Auslöser des Videos war auch die Frustration einiger schwarzer TikTok-User. Diese waren darüber erzürnt, dass die Wahlkampfveranstaltung am Juneteenth – also dem Gedenktag zur Erinnerung an die Befreiung der afroamerikanischen Bevölkerung der Vereinigten Staaten aus der Sklaverei – stattfinden sollte. Später wurde Trumps Auftritt dann auf den 20. Juni verschoben.

Trump-Team: Demonstranten blockieren Zugänge

Brad Parscale, der Vorsitzende von Trumps Wiederwahlkampagne, hatte wiederum eine andere Erklärung für die geringe Besucherzahl: Radikale Demonstranten hätten die Zugänge blockiert und so Unterstützer davon abgehalten, die Arena zu betreten, teilte er auf Twitter mit. Die New York Times schrieb hingegen, dass es nur wenige Proteste in Tulsa gegeben habe.

„Eigentlich seid ihr gerade von Teenagern auf TikTok gerockt worden”, kommentierte die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez den Tweet von Parscale.

K-Pop-Fans und Teenager engagieren sich in den vergangenen Monaten zunehmend in der amerikanischen Politik. So posteten sie beispielsweise unter dem rassistischen Hashtag #WhiteLivesMatter Bilder von koreanischen Pop-Bands und reichten mehrere Streiche ein, als Trumps Wahlkampfteam um Botschaften zum Geburtstag des Präsidenten bat. (rnd)