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Weniger Freiheit bei Homeoffice-RegelnArbeiten von wo man will – das funktioniert auf Dauer nicht

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann sitzt an einem Laptop und arbeitet. (gestellte Szene).

Immer mehr Unternehmen schränken ihre Homeoffice-Regelungen mittlerweile ein.

Nach der Pandemie haben sich Arbeitgeber mit möglichst großzügigen Regeln für Homeoffice und Telearbeit überboten. Inzwischen aber schränken immer mehr Unternehmen die Freiheit wieder ein.

Nach der Corona-Pandemie schienen die Möglichkeiten grenzenlos. Arbeiten? Das geht doch für Bürobeschäftigte praktisch von überall. Küchentisch, Garten, Szenecafé, Südsee-Strand - egal. Hauptsache, der LTE-Empfang stimmt.

Auch in den Firmen war die Euphorie groß. Vor allem in jenen Abteilungen, die sich um das Immobilienmanagement kümmern: Schreibtische wurden abgebaut, smarte Buchungssysteme für die verbliebenen Arbeitsplätze eingeführt, Flächen untervermietet oder ganz abgestoßen. Derart entschlossen gingen die Unternehmen bei der Verkleinerung ihrer Büroflächen vor, dass der Gewerbeimmobilienmarkt noch immer am Boden liegt.

Es schien eine klassische Win-Win-Situation zu sein.

Schöne neue Arbeitswelt: Menschen im Homeoffice verlieren den Anschluss

Inzwischen jedoch zeigen sich immer deutlicher die Nachteile der schönen neuen Arbeitswelt. Je mehr Zeit Menschen im Homeoffice arbeiten, desto stärker verlieren sie den Anschluss. Das Wissen über strategische Entwicklungen im Unternehmen sinkt, der Zusammenhalt im Team schwindet, die Identifikation mit dem Arbeitgeber nimmt ab. Unternehmen verlieren an Effizienz, schlimmstenfalls sogar an Innovationskraft.

Es ist deshalb nicht nur nachvollziehbar, sondern zwingend, dass immer mehr Unternehmen nachsteuern und die Freiheit bei der Wahl des Arbeitsortes einschränken.

Es geht dabei ausdrücklich nicht darum, die alte Präsenzkultur wiederzubeleben, das wäre ein Rückschritt. Aber Homeoffice und Telearbeit brauchen klare Regeln. Vor allem muss klar geregelt werden, wer wann ins Büro kommt. Nur so können sich Beschäftigte treffen, austauschen, vernetzen, und nur so ist Integration neuer Mitarbeiter möglich. Unternehmensweite Regeln machen wenig Sinn, die Bestimmungen müssen vielmehr auf die Bedürfnisse jeder Abteilung und jedes Teams abgestimmt sein. Kreativ-Abteilungen werden sich häufiger persönlich sehen müssen als Sachbearbeiter.

Kluge Regeln für hybrides Arbeiten zu finden, ist die Herausforderung, vor der Personalverantwortliche jetzt stehen. Die Zukunft gehört jenen Unternehmen, denen das am besten gelingt.