Familienministerin Josefine Paul (Grüne) will die umfassenden Betreuungs- und Hilfsangebote für Familien auf 3250 Einrichtungen ausweiten. Was das genau bringen soll.
Frühkindliche Bildung in NRWLand baut Familienzentren aus
Nordrhein-Westfalen will mehr Familienzentren einrichten. Das Land baut diese Einrichtungen, die das Betreuungsangebot für Kinder mit Beratung und anderen Hilfsangeboten für die gesamte Familie verbinden, um 150 Zentren aus. Damit erhöht sich die Zahl landesweit auf mehr als 3250 Familienzentren. „Die Beschäftigten erreichen mit ihren Angeboten Familien, die andernfalls nicht den Weg in eine Beratungsstelle finden würden“, sagte Familienministerin Josefine Paul (Bündnis 90/Die Grünen) anlässlich eines Besuchs des Familienzentrums „KulturKinderGarten“ in Wuppertal.
Die niedrigschwellige Unterstützung sorge im besten Fall dafür, dass bestimmte Schwierigkeiten im Alltag gar nicht erst auftreten, so Paul. „Damit ist sie ein wichtiger Baustein in der Präventionsarbeit. Durch diesen Einsatz ermöglichen die Familienzentren gesellschaftliche Teilhabe, gute Bildungschancen und sorgen schließlich auch für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“
Mit der Schaffung von Familienzentren wurde in den Jahren 2006/7 begonnen, ihr vorrangiges Ziel ist die frühkindliche Bildung, verbunden mit der Unterstützung der Familie. So gibt es offene Sprechstunden für Erziehungs- und Familienberatung gerade auch im Blick auf Familien in schwierigen Lebenslagen, Alleinerziehende und Familien mit Migrationshintergrund. Elterncafés und Infoveranstaltungen zu pädagogischen Themen gehören ebenso zum Programm der Zentren wie musisch-kreative und Bewegungs- sowie Ernährungsangebote für Eltern und Kinder. Darüber hinaus engagieren sich die Familienzentren beim Übergang der Kinder in die Grundschule und beraten Eltern in Fragen der Partnerschaft.
70 Millionen Euro für Familienzentren in NRW
Im kommenden Kita-Jahr 2023/2024 fördert die Landesregierung die Familienzentren mit rund 70 Millionen Euro, wie Familienministerin Paul ankündigte. Hinzu kämen mehr als 5,8 Millionen Euro zur Förderung von Kooperationen der Familienbildung und Familienberatung mit den Familienzentren. Die Verteilung der neuen Kontingente an die örtlichen Jugendämter für das Kitajahr 2023/2024 erfolgt über soziale und demografische Bedarfslagen.
Die SPD-Opposition fordert Familienzentren auch an allen Grundschulen in Nordrhein-Westfalen. Bisher gebe es diese Begegnungsstätten für Bildung und Beratung erst an rund 150 von landesweit knapp 2800 Grundschulen, kritisiert der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Kutschaty. „Das ist eindeutig zu wenig. Hier muss die Landesregierung deutlich mehr Engagement an den Tag legen und Initiativen vor Ort stärker unterstützen.“ Bis zum Ende der Wahlperiode 2027 solle ein flächendeckendes Angebot entstehen.
Über das Angebot für die frühkindliche Bildung in Kitas und Familienzentren in Nordrhein-Westfalen informiert die Webseite KiTa-Finder NRW.