Podcast „Schul-Check“Hier gibt es gute digitale Schule und Bildung auf's Ohr
Köln – Jahrelang wurde davor gewarnt, dass viele Schulen in Deutschland keinen zeitgemäßen Unterricht mehr ermöglichen. Dass das Bildungssystem vor Jahren schon eine umfassende Digitalisierung hätte durchlaufen müssen – weil Kinder und Jugendliche sonst unterdurchschnittlich gebildet und ausgebildet werden. Doch erst die Corona-Pandemie hat umfassend verdeutlicht, wie groß und bedeutend die Aufgabe ist, Schulen angemessen für die digitale Gegenwart und die noch digitalere Zukunft aufzustellen.
Die besten Lösungen zum Anhören
Die besten Lösungen auf dem Weg zum guten digitalen Unterricht – auch nach Überwindung der Corona-Krise – zeigen Expertinnen und Experten regelmäßig im „Schul-Check – Podcast für Schule und Bildung“ auf. Das kostenfreie Hörangebot des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird von Redakteur Hendrik Geisler moderiert. Alle zwei Wochen hat er Menschen zu Gast am Mikrofon, die schlaue Ideen für gute digitale Bildung präsentieren.
Zur Frage, wie digitale Technologien Teilhabe und Inklusion ermöglichen können, war in der aktuellen Folge Vivian Breucker, Leiterin der inklusiven Gesamtschule Offene Schule Köln, zu Gast. Ein Drittel der Schülerinnen und Schüler an ihrer Schule hat einen Förderbedarf. Technologien wie Tablets und Videokonferenzen ermöglichten ihnen immer wieder neue Zugänge zu Bildung und Sozialräumen, die ihnen sonst verschlossen bleiben, berichtet Breucker in dem Gespräch und sagt: „Ich freue mich auf den Tag, an dem wir weder über Digitalisierung noch über Inklusion reden müssen. Wenn das so ist, sind Digitalisierung und Inklusion im Alltag angekommen.“
Tipps für digitalen Unterricht
Die renommierte Lehr-Lernforscherin Ines Langemeyer berichtete von den besten Lernstrategien, warum Belohnungen einen negativen Einfluss auf Lernprozesse haben können – und welche Fehler beim Lernen passieren können.
Richard Heinen, der mit seinem Unternehmen LearningLab Köln Schulen bei der digitalen Transformation begleitet, unterhielt sich mit Hendrik Geisler über die Frage, ob intelligente Lernsoftware Lehrkräfte künftig ersetzen könne. Die Antwort: Nein, aber Lernsoftware kann eine clevere und nützliche Ergänzung im Unterricht sein, die individuelle Lernfortschritte von Kindern und Jugendlichen besser darstellen kann, als es bislang als Lehrkraft möglich ist.
Wie guter digitaler Unterricht gelingt, erzählte die digital versierte Lehrerin Nina Toller, die seit Jahren zu diesem Thema bloggt und andere Lehrerinnen und Lehrer fortbildet. Die Expertin brachte konkrete Unterrichtsbeispiele mit und sagte auch, warum es sich lohnt, die digitale Technik zu nutzen: „Es kann viel mehr und besser gelernt werden, viel ganzheitlicher. Neben schulischen Aufgaben können auch viele Life-Skills nebenbei gelernt werden. Und die Motivation ist trotz aller Anstrengung meist höher.“
„Schule ist vor Jahrzehnten stehengeblieben“
In einer der ersten Folgen war Dario Schramm der Gast am Mikrofon. Der 18-Jährige ist Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, besuchte bis vor kurzem die Integrierte Gesamtschule Paffrath und hat gerade seine Abiturprüfungen hinter sich gebracht. Er sprach unter anderem darüber, ob Schule angemessen auf die digitale Arbeitswelt vorbereitet und fällte dabei ein vernichtendes Urteil: „Man hat den Eindruck, die Schule ist vor Jahrzehnten stehen geblieben.“
Rund ein Dutzend Podcast-Ausgaben sind bereits erschienen, weitere werden im Zwei-Wochen-Takt veröffentlicht. Dabei geht es nicht nur um die Digitalisierung des Bildungssystems, sondern seit Neuestem um sämtliche Aspekte von Schule und Unterricht. Sie können sich sogar an der Gestaltung des Podcasts beteiligen. Wenn Sie etwa einen Wunschgast haben oder ein Thema vorschlagen möchten, schreiben Sie gerne eine E-Mail: schule@dumont.de.
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