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1:1 gegen FrankfurtDer 1. FC Köln sichert den Klassenerhalt ohne Glanz

Lesezeit 4 Minuten
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Die FC-Profis vor der Südkurve nach dem sicheren Klassenerhalt.

Köln – Das Wichtigste zuerst

Der 1. FC Köln hat im letzten Heimspiel der Saison zwar wieder keinen Sieg geschafft, jedoch mit dem 1:1 den letzten noch fehlenden Punkt geholt, mit dem der Verbleib in der Ersten Liga nun auch rechnerisch gesichert ist. Gegen Eintracht Frankfurt ging der FC am Samstag durch einen von Florian Kainz verwandelten Strafstoß in der 45. Minute zwar in Führung, musste aber sieben Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich durch Bas Dost hinnehmen.

Spieler auf beiden Seiten befanden später, ihre Mannschaft sei klar besser gewesen, was darauf hindeutet, dass das Resultat in Ordnung ging. Tatsächlich fand die Partie zwar nicht auf hohem Niveau statt. Doch trafen zwei Teams aufeinander, die den Sieg wollten und sich tief im Juni noch einmal bereit zeigten, alles zu geben.

Die Tore

In der 44. Minute entschied sich Frankfurts Sebastian Rode dazu, mit dem Ball am Fuß im Strafraum auf das eigene Tor zu dribbeln. Mark Uth ging dazwischen, Rode grätschte hinterher und traf den Kölner – Elfmeter. Nach zuletzt zwei Fehlschüssen verzichtete Uth, Florian Kainz trat an und versenkte flach mit Innenpfosten, was einerseits ein wenig glücklich war, andererseits aber auch die Schussgenauigkeit des Österreichers dokumentierte. Kainz selbst sagte hinterher, der Ball sei „mit etwas Glück“ ins Tor gegangen, ließ aber nicht unerwähnt, dass er „keinen erhöhten Puls verspürt habe.“

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Sieben Minuten nach Wiederanpfiff düpierten die Frankfurter Sow und da Costa Kölns Ismail Jakobs und Elvis Rexhbecaj auf der linken Seite mit einem Doppelpass. Sow spielte flach vor das Tor, Dost traf zum 1:1. Das war zu einfach für die Gäste.

Moment des Spiels

Die emotionalen Momente spielten sich nach dem Schlusspfiff ab. Die Mannschaft trat vor die Südtribüne, applaudierte den abwesenden Fans und vollführte die Welle. Rund eine halbe Stunde nach Abpfiff kam zudem Ersatzkeeper Thomas Kessler mit einer Flasche Bier in der Hand noch einmal in den Innenraum und nahm allein auf der Ersatzbank Platz – die Partie am Samstag war Kesslers letztes Heimspiel nach 20 Jahren im Verein, es war ein Moment des Abschieds für den 34-Jährigen.

Mann des Spiels

Florian Kainz. Der Österreicher zeigte eine engagierte Leistung in der Offensive und machte sich zudem in der Rückwärtsbewegung verdient. Dann sprach Schiedsrichter Dingert den Kölnern einen Elfmeter zu, und weil Mark Uth zuletzt zweimal vergeben hatte, trat der Österreicher zum ersten Elfmeter seiner Profikarriere an. Und traf mit Innenpfosten zur Führung.

Das war gut

Die Kölner zeigten sich nach den vielen schwachen Auftritten der vergangenen Wochen willens, dem Gegner einen guten Kampf zu liefern. In der Schlussphase gingen ihnen zwar die Kräfte aus, was auch an den Temperaturen auf dem Rasen lag. Doch war der Mannschaft im letzten Heimspiel der Saison wenig vorzuwerfen.

Das war schlecht

Spielerisch lief erneut wenig zusammen bei den Kölnern, was verständlich ist im Fall einer Mannschaft, die seit mehr als drei Monaten kein Spiel mehr gewonnen hat und nach wie vor den Blick in den Abgrund richten muss. Es war einmal mehr keine allzu erbauliche Kölner Darbietung auf dem Müngersdorfer Rasen. Doch immerhin verlor der FC nicht.

Das sagen die Trainer

Markus Gisdol (1. FC Köln): „Die Ziel-Erreichung überlagert heute alles. Der Mannschaft und uns allen ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Die Coronapause hat das Team ein bisschen zerlegt, weil der Teamgedanke verloren geht. Man hat zuletzt gemerkt, dass die Energie nicht mehr bei 100 Prozent ist. Aber ich war immer zuversichtlich, dass wir das gut zu Ende bringen. Die Mannschaft hat sehr viel Energie aufbringen müssen, um sich aus der scheinbar aussichtslosen Situation im Dezember zu befreien. Das hat man zuletzt gemerkt.“

Adi Hütter (Eintracht Frankfurt): „Wir hätten den Sieg verdient gehabt, es war ein glücklicher Punkt für den 1. FC Köln, weil wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren. Wir haben noch eine Möglichkeit, uns über die Europa League für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Die wollen wir nutzen.“

Das sagen wir

Der 1. FC Köln wird auch in der nächsten Saison in der Ersten Liga spielen, im November wäre das noch ein Satz mit Sensationspotenzial gewesen. Nun aber ist es das Ende einer Entwicklung, die der Verein im vergangenen Herbst einleitete, als der Verein Markus Gisdol und Horst Heldt verpflichtete. So gut lief es zeitweise nach den schlimmen Auftritten der ersten Saisonphase, dass es zwischenzeitlich aussah, als sei mehr möglich gewesen als eine Rettung am vorletzten Spieltag mit dem neunten Spiel in Folge ohne Sieg.