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Frankfurt gegen den 1. FC KölnAls der Erfolg der Eintracht dem FC in die Karten spielte

Lesezeit 3 Minuten
Spieler des 1. FC Köln umringen ihren Kollegen Sebastian Bornauw nach seinem Torerfolg. Einer springt ihm von hinten auf die Schultern.

Unbeschreiblicher Jubel über Sebastiaan Bornauws Treffer zum Ausgleich.

Als der 1. FC Köln 2019/20 im Abstiegskampf den Anschluss zu verlieren drohte, gelang ein wichtiger Sieg in Frankfurt.

Wie sehr eine Teilnahme am Europapokal die eigene Saison belasten kann, weiß man beim 1. FC Köln aus leidvoller Erfahrung nur zu gut. Aus der Euphorie über die Rückkehr nach Europa nach einem Vierteljahrhundert wurde binnen eines Jahres Entsetzen über den erneuten Abstieg aus der Bundesliga.

Vor vier Jahren aber waren die Zeichen umgekehrt. Unter Trainer Achim Beierlorzer gab es zu Saisonbeginn deutlich mehr Schatten als Licht. Ende Oktober vergrößerte das Pokal-Aus in der zweiten Runde beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken die Sorgenfalten am Geißbockheim.

Ein sportlich desaströser November für den 1. FC Köln

Im sportlich desaströs verlaufenden November erfolgte die Trennung vom glücklosen Trainer, der in der Bundesliga nur sieben Punkte einsammeln konnte. Der Dezember schien nach einem 0:2 bei Union Berlin keine Besserung zu bringen.

Doch dann gelang es der neuen sportlichen Leitung Markus Gisdol und Horst Heldt an den richtigen Stellschrauben zu drehen. Beinahe sensationell gelang ein 2:0-Erfolg über Bayer Leverkusen.

Eintracht Frankfurt schockte den FC Bayern München

Am darauf folgenden 16. Spieltag stand mit dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt eine weitere vermeintlich schwere Aufgabe an. Die Hessen hatten Anfang November den FC Bayern mit 5:1 geschockt und im Europapokal unter anderem bei Arsenal London gewonnen.

Da die Frankfurter den Umweg über die Qualifikationsrunde in den europäischen Wettbewerb nehmen mussten, war es für die Mannschaft der Eintracht bereits das 30. Saisonspiel. Für die Kölner dagegen war es erst der 18. Einsatz.

Jonas Hector sorgte für Hoffnung

Zu Beginn schien die große Belastung für die Heimmannschaft keinerlei Rolle zu spielen. Bereits in der 6. Minute erzielte Martin Hinteregger das 1:0, ehe Gonçalo Paciência nach einer halben Stunde auf 2:0 erhöhte. Dem FC drohte erneut eine deftige Niederlage.

Kurz vor der Pause konnte Jonas Hector mit einem sehenswerten Distanzschuss auf 1:2 verkürzen. Bei den FC-Fans keimte Hoffnung auf. In der zweiten Halbzeit wurden dann tatsächlich, wie von vielen Kölnern erhofft, die Beine der Frankfurter Spieler immer schwerer und schwerer.

Ausgleich für den 1. FC Köln in der Schlussviertelstunde

Als Sebastiaan Bornauw eine gute Viertelstunde vor Schluss den Ausgleich erzielte, konnte man die Erschöpfung bei einigen Akteuren der Eintracht förmlich greifen.

Auf Kölner Seite witterte man Morgenluft und setzte nach. Gegen zunehmend müdere Frankfurter gelang dann Dominick Drexler (81.) tatsächlich der Führungstreffer.

Ismail Jakobs erlöste die Kölner Fans

Endgültig erlöst wurde der Kölner Anhang allerdings erst nach einem Konter in der Nachspielzeit, den Ismail Jakobs im Frankfurter Gehäuse unterbrachte.

Der 1. FC Köln nutzte die Gunst der Stunde und konnte in der Folge eine beachtliche Serie hinlegen. Nach acht Siegen aus zehn Spielen kletterte der FC in der Tabelle aus der Reichweite der Abstiegszone.

Dann folgte die große Zäsur der Corona-Phase und den damit verbundenen zuschauerlosen Spielen. Kaum zu glauben, doch dem 1. FC Köln gelang in dieser Zeit kein einziger Sieg. Erst ein 1:1 – wiederum gegen Eintracht Frankfurt – beendete die Zitterpartie um den Klassenerhalt am 33. Spieltag.