Am Sonntag spielt Baumgarts Mannschaft nach zwei Niederlagen bei Eintracht Frankfurt, doch auch die Hessen stehen unter Stress.
Vorbereitung auf Eintracht FrankfurtTimo Hübers glaubt an die Qualität des 1. FC Köln
Timo Hübers begegnet dem Fehlstart des 1. FC Köln mit Vernunft, was keine schlechte Idee ist. Nach den Auftakt-Niederlagen gegen Borussia Dortmund (0:1) und den VfL Wolfsburg (1:2) sieht der 27-Jährige nicht die Zeit gekommen, in Panik zu verfallen. „Es hat zwar nicht viel gefehlt, aber schon ein Stückchen. Trotzdem haben wir gesehen, dass wir beide Spiele auch hätten gewinnen können“, sagte der Innenverteidiger am Mittwoch am Rande des Trainings.
Zwei knappe Niederlagen gegen Mannschaften, die am Ende der Saison wohl im oberen Tabellendrittel abschließen werden, haben die Zuversicht nicht erschüttert. Dass Dortmund die Gegner eins und zwei waren, empfindet Hübers eher als organisatorisches Pech. „Am Ende muss man gegen jeden zweimal spielen. Wie die Spiele liegen, sollte da eigentlich egal sein. Darum hoffe ich, dass das nur eine Momentaufnahme ist.“
Niederlagen gegen Dortmund und Wolfsburg an zum Beispiel den Spieltagen acht und 14, davor und danach ein paar Siege, das wäre wohl leichter zu verkraften gewesen als gleich zwei Pleiten nacheinander zum Auftakt. Doch im Ergebnis ändert sich tatsächlich nichts, sollte Köln in den Spielen gegen die direkte Konkurrenz besser abschneiden.
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Am Mittwoch stand das Videostudium an, das Training am Geißbockheim fand daher spontan eine Stunde später statt als zunächst angesetzt. Insgesamt habe man die Wolfsburger etwas höher attackiert als die Dortmunder und dem Gegner dadurch Platz hinter der Abwehrkette gelassen, den Wolfsburg dann gut angespielt habe. Grundsätzlich habe auch die Nachbereitung der Niederlage keine ganz großen Fehlstellen der Kölner Mannschaft zutage gefördert. „Das sind alles Situationen, die wir schon verteidigt haben. Es war nicht so, dass die Gegner eine Qualität hatten, bei der wir nicht mithalten können“, befand Hübers.
Viel einfacher wird es nicht für die Kölner, am Sonntag (15.30 Uhr) reisen sie zu Eintracht Frankfurt. Die Hessen erleben derzeit fordernde Tage. Der Saisonstart mit dem 1:0 über Darmstadt und einem 1:1 gegen Mainz geriet fußballerisch etwas dürr, wenngleich vier Punkte eine ordentliche Ausbeute bedeuten. Am Donnerstag treffen die Frankfurter im Rückspiel der Qualifikation zur Conference League auf Levski Sofia (Hinspiel 1:1), Sonntag kommt dann schon der FC. Und dazwischen schließt am Freitag das Transferfenster.
Die Eintracht ist allerdings längst nicht fertig mit den Transfers für diesen Sommer. Randal Kolo Muani, französischer Nationalstürmer und der herausragende Spieler der Frankfurter, will unbedingt zu Paris St-Germain wechseln und ist nun in einen Trainingsstreik getreten, um eine Einigung der Klubs zu forcieren. Jesper Lindström hat sich schon verabschiedet. Frankfurt wird wohl mit vollen Kassen in die letzten Stunden der Transferphase gehen und versuchen müssen, bis zum Spiel gegen Köln eine neue Offensive zu präsentieren. Daher liegt der Termin für das Duell mit der Eintracht aus Kölner Sicht gar nicht schlecht. In ein paar Monaten dürften die Hessen gefährlicher sein.
Timo Hübers wartet ab mit der Freude. Noch hat die Rechnung zu viele Unbekannte, um bereits auf die Besetzung des Frankfurter Angriffs zu schließen. Zu viel wird noch passieren bis zur Partie am Sonntag. Verabschiedete sich Kolo Muani, bedeutete das für Hübers zunächst einmal, „dass ein anderer spielt. Vielleicht einer, der vielleicht nicht den Marktwert eines Kolo Muani hat, aber bestimmt auch Qualität. Frankfurt wird in der Sommerpause nicht geschlafen haben. Er ist wahrscheinlich der herausragende Spieler bei Frankfurt. Aber ich habe keinen Einfluss darauf, was er macht.“
Frankfurt spielt am Donnerstag noch gegen Sofia
In der vergangenen Saison spielte Köln zwischen den Playoff-Partien zur Conference League gegen Fehervar in Frankfurt, damals endete die Partie des dritten Bundesliga-Spieltags in der Commerzbank-Arena 1:1. Diesmal kommt die Eintracht aus einem Donnerstagsspiel, was ein Vorteil sein könnte, wenngleich die Eintracht einen deutlich breiteren Kader hat als Köln im vergangenen Jahr, trotz der Abgänge. Hübers hätte jedenfalls nichts dagegen, sollte Kolo Muani auch am kommenden Sonntag noch für die Eintracht stürmen – und damit gegen ihn. „Man möchte sich mit den Besten messen, und er gehört sicherlich dazu.“