Köln – Der 1. FC Köln hat Friedhelm Funkel bis zum Saisonende als Trainer der Bundesliga-Mannschaft verpflichtet. Das bestätigte der Verein am Montagmorgen per Pressemitteilung. Der erfahrene Trainer soll in den restlichen sechs Saisonspielen die Kölner vor dem siebten Bundesliga-Abstieg bewahren.
„Friedhelm hat nicht nur große Erfahrung, sondern ist auch mit solchen Situationen absolut vertraut“, sagte FC-Geschäftsführer Horst Heldt. „Er wird unsere Mannschaft bis zum Saisonende führen, mit dem Ziel, den Klassenerhalt zu erreichen.“
Funkel: „Ich bin überzeugt, dass wird das schaffen können“
Der neue Trainer ließ sich so zitieren: „Ich habe den FC in den vergangenen Wochen intensiv verfolgt und ein gutes Gespräch mit Horst geführt. Die Mannschaft hat zuletzt gute Leistungen gezeigt, sich aber nicht belohnt. In der Zusammenarbeit mit den Jungs gilt es ab sofort, mit dem gleichen Einsatz die notwendigen Punkte zu holen, um in der Liga zu bleiben. Ich bin überzeugt davon, dass wir das schaffen können.“
Funkel war bereits von Februar 2002 bis Oktober 2003 Trainer des 1. FC Köln. Funkel war zuletzt beim rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf tätig, wo der gebürtige Neusser im Januar 2020 von seinen Aufgaben entbunden wurde. Danach hatte er eigentlich erklärt, seine Karriere beenden zu wollen.
Anhänger des 1. FC Köln kennen sich aus mit drohenden Abstiegen und Trainerwechseln. Weniger als zwölf Stunden nach Veröffentlichung der Demission von Trainer Markus Gisdol hatte eine Handvoll Fans ein Transparent vor dem Geißbockheim im Stadtwald aufgehängt. „FC spürbar planlos - Vorstand und sportliche Leitung raus“, steht professionell gedruckt auf dem Plakat. Vorsichtshalber schienen keine Namen genannt zu werden – wer weiß, wann das Transparent wieder gebraucht werden könnte.
Fans kritisieren die Geschäftsführung
Was die Fans zum Ausdruck bringen: Mit der Freistellung Gisdols und der Verpflilchtung Funkel sind ihrer Meinung nach nicht genügend Konsequenzen aus dem Abrutschen auf den 17. Tabellenplatz mit drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz gezogen. Auch Heldt steht in der Kritik, ebenso Geschäftsführer Alexander Wehrle.
Die Parkplätze der Trainer waren am Morgen leer, die Autos des Vorstands standen auf den Parkplätzen. Die Mannschaft hatte frei, erst am Dienstag findet das nächste Training statt - dann bereits mit Funkel als Übungsleiter. Funkel habe „die Souveränität, die es jetzt braucht, um in dieser Phase einen neuen Impuls zu geben, die notwendige Ruhe zu bewahren und unser Team auf die wichtigen verbleibenden sechs Spiele einzustellen.“
Ein Treffen mit dem avisierten neuen Trainer Friedhelm Funkel hatte nicht am Geißbockheim, sondern an einem anderen Ort stattgefunden. Doch noch im Laufe des Tages wurde Funkel auch am Geißbockheim erwartet. Am Nachmittag soll dann eine virtuelle Pressekonferenz stattfinden.