- Achim Beierlorzer zeigt sich nach einer Woche im Trainingslager begeistert von seiner Mannschaft.
- Der neue FC-Trainer setzt andere Schwerpunkte.
- Neben Jhon Córdoba fällt in Reutlingen Nachwuchsmann Darko Churlinov positiv auf.
Reutlingen – Ein Hattrick innerhalb von neun Minuten – der gelingt auch Jhon Córdoba nur selten. Und sei es in einem Testspiel gegen einen unterklassigen Gegner. Sein drittes Tor, per Elfmeter in der 23. Minute, nahm der Stürmer des 1. FC Köln in Reutlingen allerdings eher regungslos hin.
Dafür feierten ihn die zahlreichen Fans des Bundesliga-Aufsteigers im Stadion an der Kreuzeiche zur eingespielten kölschen Musik vom „Trömmelche“ umso ausgelassener. Schöner wurde es an diesem Sonntag auch nicht mehr.
Beierlorzer begeistert
Zum Abschluss des Trainingslagers gewann die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer beim Oberligisten SSV Reutlingen vor 3809 Zuschauern 5:1. Für die Kölner, die erneut im großen Stil wechselten und mehr oder weniger mit drei Teams jeweils 30 Minuten lang spielten, traf neben Córdoba noch Marcel Risse (34.), dazu kam ein Eigentor des Gegners (Reisig, 52.). Während die Gäste in der ersten Halbzeit viel Druck machten und Ball und Gegner beherrschten, ließen sie nach der Pause merklich die Zügel schleifen und spielten nach der Kingsley Schindlers verletzungsbedingter Auswechslung 20 Minuten in Unterzahl. Reutlingen verkürzte noch durch Zukic (78.).
Nationalspieler Jonas Hector führte den FC erneut als Kapitän auf den Platz. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte Beierlorzer kurz vor dem Heimflug von Stuttgart nach Köln, „zum Schluss war es etwas ärgerlich, dass sich Kingsley bei einer Aktion etwas am Knie verletzt hat. Aber unser Arzt hat bereits Entwarnung gegeben, die Bänder sind stabil. Wir wollten einen guten Abschluss des tollen Trainingslagers haben, und die Mannschaft hat sich dann gut präsentiert. Wir hatten etliche Torchancen und den Gegner kaum über die Mittellinie kommen lassen.“ Überhaupt gebe es an den Tagen von Donaueschingen „nichts zu kritteln, was wir vielleicht hätten besser machen können“, fügte der neue Cheftrainer an.
Das könnte Sie auch interessieren:
Es ist schwierig, ein Trainingslager objektiv zu beurteilen. Dafür ist die Vorbereitung noch zu jung, waren die Trainingseinheiten zu wenige, die Testspielgegner zu schwach. Auffällig ist, wie überschwänglich Beierlorzer die Bedingungen in Donaueschingen („Hotel und Platz waren perfekt, das war ein Rundum-Sorglos-Paket“) und noch mehr seine Mannschaft lobte. Er zeigte sich angetan, wie das Team mitzog, wie es sich verstand, wie es sich präsentierte.
Churlinov hinterlässt Eindruck
Beierlorzer setzt auf ein 4:4:2-System, so auch in Reutlingen. „Er will aggressiv nach vorne spielen. Wir wollen ständig attackieren“, sagt Neuzugang Kingsley Ehizibue. In der Spitze begann der Coach in den Testspielen mit einem klassischen Mittelstürmer (Modeste, Córdoba oder Terodde) und stellte diesem eine hängende Spitze zur Seite (Drexler, Schaub, Schindler, Churlinov). Neben dem treffsicheren Córdoba, der seine starke Zweitliga-Form offenbar konserviert hat, konnte vor allem der erst 19-jährige Mazedonier Churlinov, der über die linke Seite kommt, auf sich aufmerksam machen.
Standards auf dem Programm
Die Tage von Donaueschingen gewährten einen Einblick in Beierlorzers Arbeitsweise. Der Coach setzt im Trainingsbetrieb auf das Einstudieren von Standards; für einen Aufsteiger, der im Gegensatz zur Zweiten Liga nicht stets das Spiel machen wird, könnte das wichtig werden. Landen Bälle im Aus, wird auch beim Kleinfeldspiel nicht von hinten begonnen, sondern es gibt Ecken und Einwürfe. „Das sind alles Situationen, die wir immer wieder für uns trainieren wollen“, sagt Beierlorzer.
Die richtigen Prüfsteine, die Gegner auf Augenhöhe, die folgen indes erst ab dem zweiten Trainingslager in Kitzbühel ab dem 23. Juli: Dann treffen die Kölner auf den FC Bologna, den FC Villarreal; die Generalprobe bestreiten sie dann am 3. August beim FC Southampton.