Köln – In Köln wird die Euphorie um den FC immer größer, nach dem 3:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld, dem dritten Erfolg in Serie, ist die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart auf dem besten Weg, sich für den Europapokal zu qualifizieren. Das heißt aber nicht, dass am Geißbockheim nur eitel Sonnenschein herrscht. Der Klub hat am Sonntag Mittelfeldspieler Ondrej Duda vorläufig freigestellt. Zuerst berichtete der „Express".
Beim Training am Vormittag war der Slowake nicht dabei, er hatte zuvor in Zivil das Geißbockheim verlassen. „Er hat seine Interessen über die Belange der Mannschaft gestellt und wird zunächst individuell trainieren“, teilte der Klub mit. Ein Egoismus-Vorwurf, die Maßnahme gilt offenbar vorerst für eine Woche. Fest steht, dass Duda auf keinen Fall dem Kader für das kommende Spiel am Samstag (15.30 Uhr) in Augsburg angehören wird. Duda soll jetzt bei der U21 oder individuell trainieren.
Der 27-Jährige kann sich mit seiner derzeitigen sportlichen Situation offenbar nicht arrangieren und ist unzufrieden. Gegen Bielefeld wurde der Techniker gar nicht mehr eingewechselt, auch beim 3:1 im Derby in Mönchengladbach war er nur zehn Minuten zum Einsatz gekommen. Das ist offenbar zu wenig für seine eigenen hohen Ansprüche, seinen Frust darüber soll Duda auch intern deutlich kundgetan haben. Trainer Steffen Baumgart hatte mehrmals versucht, den offensiven Mittefeldspieler anzustacheln. „Der Junge kann so viel und bringt nicht immer alles zu 100 Prozent auf den Platz“, hatte Baumgart gesagt.
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Es ist auch nicht so, dass Baumgart Duda keine Chance gegeben hatte. Im Gegenteil: Der 27-Jährige kommt in dieser Saison auf 29 Bundesliga-Einsätze, in denen ihm aber überwiegend wenig gelang. Zwei Tore und keine Vorlage: Das ist eine sehr dürfte Bilanz für einen Offensivspieler.
Bis 2024 steht Duda noch in Köln unter Vertrag. Im Winter gab es bereits Gerüchte, dass die Genua-Klubs Sampdoria und CFC Interesse an ihm haben sollen. Unter diesen Umständen kann man sich kaum vorstellen, dass Duda diesen Kontrakt beim FC noch erfüllt. Zumal der FC darauf angewiesen ist, Transfererlöse zu generieren.
Hector für Augsburg eine Option
Gute Nachrichten gibt es dagegen bei Jonas Hector, der gegen Bielefeld nach einer heftigen Kopfverletzung samt Platzwunde bereits nach knapp 30 Minuten ausgewechselt werden musste. Beim Kapitän gibt es keine Anzeichen einer Gehirnerschütterung. „Jonas geht es den Umständen entsprechend ganz gut. Er hat natürlich ein Schädelbrummen. Am Montag ist erst einmal auch für ihn frei. Wir werden ihn noch einmal genau durchchecken und müssen auch bei der Trainingssteuerung vorsichtig sein. Doch wir gehen davon aus, dass er für das Spiel am kommenden Samstag wieder eine Option ist", sagt Thomas Kessler, der Leiter der Lizenzspielerabteilung, dieser Zeitung.
Wie der Verein mit Anthony Modeste nach dessen Schleichwerbung im Heimspiel gegen Bielefeld umgeht, wird intern besprochen. Möglich ist, dass der Torjäger auch vom Verein eine Geldstrafe erhält. Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt bereits, ist aber mit dem FC noch nicht mal in Kommunikation getreten. Das wird nun Anfang der Woche geschehen.