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Kommentar zum Sieg in BerlinDer 1. FC Köln hat sich Rang sechs verdient

Lesezeit 2 Minuten
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Salih Özcan und Marvin Schwäbe jubeln im Olympiastadion. 

Zwischen den Rängen drei und 13 der Ersten Liga liegen derzeit nur zehn Punkte, das sorgt für mitunter kuriose Bewegungen in der Tabelle. Der 1. FC Köln etwa findet sich nach seinem Jahresauftaktsieg am Sonntag auf dem sechsten Platz wieder; nur einen Zähler trennen die Kölner von Bayer 04 Leverkusen, ein weiterer ist es bis Champions-League-Rang vier. Eine unwirkliche Lage für einen Verein, der noch im Mai tief in den Abgrund blickte.

Der ängstliche Blick nach unten hat sich vorerst erledigt

Doch so fragil das Tabellenbild scheint: Der Relegationsplatz liegt mittlerweile zehn Punkte entfernt. Selbst auf Rang zwölf, Steffen Baumgarts persönliches Saisonziel, hat der FC sechs Punkte Vorsprung. Der ängstliche Blick nach unten hat sich vorerst erledigt, und wer beim Blick nach oben nicht übersieht, was vor ihm liegt, darf gern ein wenig träumen.

Der Start ins neue Jahr hat die Hoffnungen geschürt, dass es weitergehen könnte mit den kraftvollen Auftritten von Baumgarts Mannschaft. Gleich im ersten Spiel nach der Pause trat Köln im eisigen Olympiastadion auf einem Boden an, der Fußball eigentlich nicht zulässt. Entsprechend ging es darum, den Gegner zu beackern.

Es war bemerkenswert, wie geschlossen Köln auftrat. Zwar ragten Torschütze Anthony Modeste und Offensivstratege Mark Uth aus dem Kollektiv heraus. Doch gerade die beiden Angreifer, die vor allem für das Flair im Kölner Spiel stehen, ließen im Schlamm des Olympiastadions keinen Weg aus, und sei er noch so schwer. Köln zeigte Einsatz von der ersten bis in die letzte Reihe.

Unerwartete Helden

Es wäre einfach, den Erfolg an einem Helden wie Modeste festzumachen, dem derzeit eines der größten Comebacks der Kölner Vereinsgeschichte gelingt. Doch funktioniert diese Mannschaft auch wegen Spielern wie Benno Schmitz oder Salih Özcan, denen offenbar bislang nur Selbstvertrauen und Rhythmus fehlten, um Leistungsträger einer Bundesligamannschaft zu sein. Und sie lebt von dem Geist, den ihre Ersatzbank ausstrahlt. Aus einem Kader voller Abgehängter hat Steffen Baumgart eine Gruppe geformt, in der jeder seinen Wert spürt.

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Die Kölner glauben an sich, und der Tabellenstand mag kurios anmuten. Ist aber verdient: Der aktuelle Schnitt von 1,6 Punkten würde die Kölner am Ende der Saison auf 53 Zähler bringen. In den vergangenen beiden Jahren wurde man damit jeweils: Sechster.