Nach PlatzsturmGeldstrafe, aber drei Punkte für die U21 des 1. FC Köln
Duisburg – Die nach einem Platzsturm abgebrochene Partie der Zweitvertretung des 1. FC Köln gegen RW Oberhausen in der Fußball-Regionalliga West ist mit 4:1 für Köln gewertet worden. Dies hat das Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) am Montagabend in Duisburg nach mehr als vierstündiger Verhandlung unter dem Vorsitz von Nils Wille (Fußballverband Niederrhein) entschieden.
Zudem wurde der Kölner Verein wegen Fehlverhaltens seiner Anhänger zur Zahlung einer Geldstrafe von 7500 Euro verurteilt, RWO wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von 250 Euro belegt.
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Die Begegnung im Kölner Franz-Kremer-Stadion war am 4. Saisonspieltag am 12. August in der 88. Minute beim Spielstand von 4:1 für die Gastgeber durch Schiedsrichter Marc Jäger zunächst unterbrochen und über 30 Minuten später abgebrochen worden. Zuvor hatten sich laut Ansicht des Sportgerichts Kölner Zuschauer mit Ordnerwesten bekleidet, Zutritt zum Innenraum verschafft, dann eine Oberhausener Zaunfahne aus dem Gästeblock entwendet und waren anschließend auf das Spielfeld gerannt. Dies löste einen Platzsturm mit Anhängern aus beiden Fanlagern aus und hatte einen Polizeieinsatz zur Folge.
Nach der Unterbrechung, in der alle Zuschauer das Stadion verlassen mussten, wollte Schiedsrichter Jäger die Restspielzeit absolvieren lassen, der Oberhausener Gastverein erklärte sich aber nicht bereit, das Spiel wieder aufzunehmen. Laut WDFV-Spielordnung ist eine Mannschaft nicht zum Abbruch eines Spiels berechtigt. Demnach entscheidet allein der Schiedsrichter, ob ein Spiel fortgeführt wird. Das Sportgericht entschied gemäß der Spielordnung auf eine Spielwertung für Köln.
Der FC teilte in der Verhandlung mit, dass sich drei Verdächtige zehn Tage nach der Tat beim Klub gestellt hätten. Diese hätten mittlerweile ein Gespräch mit dem Geschäftsführer Christian Keller geführt, der Vorfall sei zur Anzeige gebracht worden. Zwei der drei Tatverdächtigen seien noch minderjährig, das Trio sei zuvor in der aktiven Fanszene noch nicht in Erscheinung getreten. (dm, dpa)