FC-KriseDie Machtkämpfe beim 1. FC Köln sind wie in „Game of Thrones“
- Als der FC durch Europa reiste, gab es die Hoffnung, das Bild des chaotischen und unruhigen Klubs sei abgelegt.
- Die aktuelle Situation beweist das Gegenteil. Der Trainer ist angeschossen, der Sportdirektor spätestens im Sommer weg.
- Und auch auf anderen Ebenen des Vereins toben Machtkämpfe. Das sei wie bei „Game of Thornes“, kommentiert Lars Werner.
Köln – Es war einmal ein großer Traditionsverein, der sich nach vielen Jahren im Tal der Tränen so wundersam gewandelt hatte. Wie einst Aschenputtel, die zur Prinzessin wurde. Die neuen Kleider standen ihm gut. Seine Regenten handelten schlau, besonnen; fast traute man seinen Augen nicht. Personenkult und Eitelkeit waren ihm weitgehend fremd. So schwang sich der Verein zu neuen Ufern auf, wurde erfolgreich, reiste durch Europa. Dafür erfuhr er Anerkennung weit über die Grenzen von Colonia Agrippina hinaus. Und wenn er so geblieben wäre, dann würde er wohl noch heute erfolgreich sein...
Ist er aber nicht. Aus dem Traum, der real wurde, sind alle böse aufgewacht. Der 1. FC Köln gab zuletzt leider wieder das Bild des chaotischen, unruhigen Klubs ab, der er nicht mehr sein wollte und lange nicht mehr war. Heuer wird intrigiert und opponiert, was das Zeug hält – so wie im modernen Märchen „Game of Thrones“. Machtkämpfe überall.
Wendepunkt im Herbst 2018
Wie es soweit kommen konnte, das ist überwiegend bekannt. Große Fehler wurden bereits gegen Ende der lange Zeit so erfolgreichen Schmadtke/Stöger-Ära gemacht. Ein Wendepunkt war die Mitgliederversammlung im Herbst 2018, als sich nach einem harten Wahlkampf die Machtverhältnisse im Klub radikal verschoben. Für die eine Seite war das richtig und notwendig, für die andere war es fatal und der Anfang vom Ende. Der alte Vorstand ist Vergangenheit, mindestens ein Geschäftsführer wird den Klub bald verlassen. Zeitenwende am Geißbockheim.
Der neue Vorstand hat Ideen und will jetzt vieles besser machen. Vielleicht gelingt ihm das. Aber Ruhe ist im Verein noch nicht eingekehrt. Im Gegenteil.
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Wer wie im Märchen Aschenputtel die böse Stiefmutter und die gemeinen Töchter sind, das soll jeder für sich entscheiden. Das traurige Ergebnis ist aktuell das gleiche. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.