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Für welche Teams das Urteil giltFifa nennt Details zu Transfersperre gegen 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
Justin Diehl wurde am 16. Spieltag im Spiel des 1. FC Köln gegen Werder Bremen eingewechselt.

Justin Diehl wurde am 16. Spieltag im Spiel des 1. FC Köln gegen Werder Bremen eingewechselt.

Für welche Mannschaften gilt die Transfersperre gegen den 1. FC Köln? Jetzt hat die Fifa dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ geantwortet.

Der Fußball-Weltverband hat weitere Details zur Strafe gegen den 1. FC Köln bekannt gegeben. Der Bundesligist hat laut Urteil vom 1. Februar, das in der vergangenen Woche samt Begründung zugestellt wurde, eine Sperre für zwei aufeinanderfolgende Transferperioden kassiert, darf also ein Jahr lang keine neuen Spieler registrieren.

Die Fifa hatte entschieden, der FC habe den Spieler Jaka Cuber Potocnik im Winter 2022 dazu angestiftet, seinen Vertrag bei Olimpija Ljubljana ohne triftigen Grund zu kündigen – beziehungsweise hatten es die Kölner nicht geschafft, zu beweisen, Potocnik nicht angestiftet zu haben.

Fraglich war bislang, gegen welche Mannschaften das Transferverbot verhängt wurde. Potocnik war für das Kölner Nachwuchs-Leistungszentrum verpflichtet worden und hat bislang noch nicht im Kader der Profis gestanden. Daher wäre vorstellbar gewesen, dass der Bann nur für die Juniorenteams gilt. Doch wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ nun erfuhr, gilt die Sperre für „alle Herrenmannschaften, auch die Nachwuchsmannschaften“, wie ein Fifa-Sprecher auf Anfrage mitteilte.

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Daraus muss man wohl schließen, dass der FC angesichts der Transfersperre seine Kader auch nicht mit Nachwuchsspielern auffüllen dürfte, was die Lage am Geißbockheim noch verschärfen wird.

Hohe Fluktuation in den Nachwuchsmannschaften

Denn es liegt in der Natur der Sache, dass Jugendmannschaften in jedem Sommer einen ganzen Jahrgang zu ersetzen haben. Die U21, die in der Regionalliga die Verbindungsmannschaft zwischen Nachwuchs und Profis bildet, steckt im Abstiegskampf und blickte eigentlich ihrer Runderneuerung entgegen. Eine zweistellige Zahl Verträge läuft aus. Es dürften zwar nun einige Verträge mehr verlängert werden, als noch vor dem Fifa-Urteil zu erwarten war. Dennoch werden viele U19-Spieler für die U21 gebraucht werden, die dann eine Kettenreaktion auslösen, da sie in der U19 durch Spieler jüngerer Jahrgänge ersetzt werden müssen.

Diese FC-Talente machen Druck auf die Profis:

In der U19 dürfen Fußballer spielen, die im Kalenderjahr, in dem die Saison beginnt, das 17. oder 18. Lebensjahr vollenden. In der kommenden Spielzeit 2023/24 wird der älteste A-Jugendliche demnach am 1. Januar 2005 geboren sein. Dieser Stichtag hätte dann auch die theoretische Grenze für Spieler bedeuten können, die der 1. FC Köln im kommenden Transfersommer verpflichten könnte. Möglicherweise sogar für den Bundesliga-Kader.

Denn die Fifa hatte dieser Zeitung zunächst mitgeteilt, der Bann beziehe ich auf die „Herrenmannschaften“. Was genau eine Herrenmannschaft ist, lassen die Fifa-Regularien offen. Daher schien denkbar, dass der 1. FC Köln Spieler hätte verpflichten dürfen, die für den U-19-Bereich spielberechtigt sind.

Die Registrierung eines Spielers wird dann grundsätzlich für den Verein vorgenommen, nicht für eine bestimmte Mannschaft. Ein Jugendspieler kann demnach für den Verein registriert werden, anschließend aber für die Profis ebenso spielen wie im Nachwuchs. Doch auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ klärte die Fifa am Mittwochmorgen auf: „Die Sperre gilt für alle Herrenmannschaften, auch für den Nachwuchs.“

Beim 1. FC Köln ist der Spielbetrieb der Profis in die 1. FC Köln KGaA ausgegliedert; diese Abteilung Leistungssport umfasst die Mannschaften von der U17 an über U19 und U21 bis zu den Profis. Es ist davon auszugehen, dass die Kölner unterhalb der Altersklasse U15 Spieler aufnehmen dürfen. Für den Profikader wird dem FC das jedoch nichts nützen. Damit sind auch etwaige Hoffnungen passé, den Kader der nächsten Saison mit Talenten zu verbreitern, die nach dem 31. Dezember 2004 geboren sind.

Zur Einordnung: In dieser Erstliga-Saison kamen bislang 20 Spieler zum Einsatz, die nach dem 31. Dezember 2003 geboren wurden. Auffällige Jungprofis dieser Altersstufe waren etwa Jamie Bynoe-Gittens und Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund sowie Mathys Tel, das französische Supertalent des FC Bayern. Mittelfeldspieler Tom Bischof absolvierte für die TSG Hoffenheim bereits sieben Einsätze in der Bundesliga und wird erst nach der Saison 18. Beim 1. FC Köln war der 18-jährige Justin Diehl der einzige A-Jugendliche mit einem Bundesliga-Einsatz.