Friedrichshafen – Der 1. FC Köln hat das Testspiel gegen Union Berlin in Friedrichshafen 2:1 (2:0) gewonnen. Die Kölner Tore erzielten am Samstag bereits in der ersten Halbzeit Noah Katterbach (11. Minute) mit einem sehenswerten Linksschuss aus 24 Metern und Jhon Córdoba eine Minute später.
In der 50. Minute gelang Berlin durch Cédric Teuchert per Elfmeter der Anschluss, Kölns Abwehrchef Rafael Czichos hatte den Angreifer auf der Strafraumlinie zu Fall gebracht. Spielerisch zeigten die Kölner zwar keine Gala, allerdings dürfte Trainer Markus Gisdol zufrieden gestimmt haben, dass seine Mannschaft den neuen Spielstil mit einer sehr hoch stehenden Verteidigung, aggressivem Anlaufen und schnellem Spiel in die Spitze zumindest zeitweise auf den Platz brachte – auf dem schwer bespielbaren Rasen des Zeppelinstadions war das nicht einfach. „Berlin hat angefangen, wie man sie auch aus der Bundesliga kennt: Sehr körperbetont. Wir haben es dann aber gut gemacht, auch wenn Berlin viel Ballbesitz hatte. Es war ein guter Test, es hat sich niemand verletzt – ich bin zufrieden“, sagte Kölns Sportchef Horst Heldt.
Katterbach trifft aus 24 Metern
In der fünften Minute wäre der FC beinahe in Rückstand geraten, als Berlins Grischa Prömel nach einem Eckball per Kopf die Latte traf. Union hatte mehr Ballbesitz und spielte mit großer Intensität. Dennoch ging Köln in Führung, es war ein sehenswerter Treffer: Katterbach kam 24 Meter vor dem Tor an den Ball und fand sein Glück mit einem perfekten Linksschuss ins Tor, Luthe hatte keine Chance. „Ich wusste nicht, dass er so schießen kann“, staunte Heldt, „es freut mich für ihn. Wir haben einen guten Konkurrenzkampf auf der linken Seite, Jannes Horn macht das auch gut. Für Noah ist es wichtig, nicht nur gut nach hinten zu arbeiten, sondern auch Akzente nach vorn zu setzen.“
Luthe schien beeindruckt von Katterbachs Geschoss. Eine Minute nach dem Kölner Führungstreffer jagte Jonas Hector im Berliner Strafraum nach dem Ball, Luthe passte ihm in die Füße, worauf Hector in die Mitte spielte, wo Jhon Córdoba nur noch ins leere Tor schießen musste. „Jhon ist ein sensibler Mensch, der ein gutes Gefühl braucht. Er hat das erste Tor mit eingeleitet und dann selbst getroffen. Von daher ist das gut für ihn – und was gut für ihn ist, ist gut für uns“, sagte Heldt.
Córdoba so durchsetzungsstark wie vergangene Saison
Nach der Führung stabilisierten sich die Kölner. Córdoba präsentierte sich so durchsetzungsstark wie in der vergangenen Saison, insgesamt fand der FC auch spielerisch gut in die Partie. Dann jedoch missglückte Rexhbecaj ein Befreiungsschlag, Czichos musste in den Zweikampf mit Grischa Prömel und bot dem Berliner ein Bein an, über das der gern fiel. Teuchert traf zum Anschluss (50.), anschließend begann die Phase der Auswechslungen, der Rest des Nachmittags am Bodensee war klassischer Testspiel-Fußball mit leichten Vorteilen für Köln. „Wenn man verliert, sagt man immer, dass Ergebnisse nicht wichtig sind. Aber man nimmt natürlich ein gutes Gefühl mit, wenn man gewinnt. Wir müssen es trotzdem in alle Richtungen einordnen, daher habe ich nichts gegen einen Sieg gegen Union Berlin. Bei solchen Tests geht es aber eher um die Details, wie sich jeder einzelne Spieler präsentiert“, sagte Heldt.
1. FC Köln: Horn (46. Zieler) – Schmitz (60. Ehizibue), Bornauw (60. Cestic), Czichos (75. Voloder), Katterbach (46. Horn) – Rexhbecaj (60. Özcan), Hector (46. Skhiri) – Thielmann (75. Clemens), Kainz (46. Lemperle), Jakobs (46. Drexler) – Córdoba (60. Höger).