AboAbonnieren

Ex-Kölner VerteidigerBaumgart hätte Schindler gerne behalten, doch den zieht es nach Samsun

Lesezeit 3 Minuten
Kingsley Schindler jubelt nach seinem Siegtor für den FC im März 2022 in Leverkusen.

Kingsley Schindler jubelt nach seinem Siegtor für den FC im März 2022 in Leverkusen.

Rechtsverteidiger schließt sich Türkei-Klub Samsunspor an, dessen Präsident große Ambitionen hat.

Der 1. FC Köln sucht bekanntlich noch einen neuen Rechtsverteidiger, der bisherige wird in Zukunft am Schwarzen Meer spielen. Kingsley Schindler ist in die Türkei zu Erstliga-Aufsteiger Samsunspor gewechselt. Der 30-Jährige hat bei dem ambitionierten Klub einen Vertrag über zwei Jahre plus Option unterschrieben.

Schindlers Vertrag in Köln war am 30. Juni ausgelaufen. Der FC hatte dem Nationalspieler Ghanas zwar einen neuen Kontrakt offeriert, Trainer Steffen Baumgart hatte sich auch öffentlich für den Verbleib Schindlers ausgesprochen. Doch der Familienvater war mit den Gehaltseinbußen nicht einverstanden. So hätte Schindler im Zuge der Konsolidierung des Klubs auf rund 40 Prozent seiner bisherigen Bezüge, die bei rund einer Million Euro liegen sollen, verzichten müssen. Schindler lehnte das FC-Angebot ab. In den vergangenen Wochen hielt sich der gebürtige Hamburger mit einem Privat-Trainer in Köln fit und wartete auf neue Offerten. Als die nicht wie gewünscht eintrudelten, wechselte er den Berater. Die Agentur Wasserman, einer der größten in der Branche, brachte Schindler mit Samsunspor in Verbindung und machte letztendlich den Deal auch perfekt.

Große Ambitionen am Schwarzen Meer

Am Schwarzen Meer dürfte Schindler einen sehr attraktiven Vertrag unterschrieben haben, den möglicherweise letzten seiner Karriere. Denn Samsunspor-Präsident und Klub-Eigentümer Yüksel Yildirim hat große Ambitionen. Der 62-jährige, schwerreiche Geschäftsmann, Vorstandsvorsitzender Yildirim Holding (Bergbau, Schifffahrt) bastelt gerade an einem starken Kader und will Samsunspor möglichst zu einem Top-Team aufbauen.

Schindler war 2019 von Holstein Kiel zum FC gewechselt und zwischendurch an Hannover 96 (2020/21) ausgeliehen. Nach der Amtsübernahme von Steffen Baumgart im Sommer 2021 hatte der flexibel auf der rechten Seite eingesetzte Schindler seine beste Phase in Köln. In Erinnerung bleibt auch sein Siegtreffer mit einem Volleyschuss im März 2022 im Duell bei Bayer 04 Leverkusen. Für den FC bestritt er 70 Pflichtspiele.

Baumgart hätte Schindler gerne behalten

FC-Trainer Steffen Baumgart, so klang es am Donnerstag bei ihm durch, hadert offenbar noch etwas damit, dass Schindler nicht beim FC geblieben ist: „King hat sich für diese neue Aufgabe, für diesen Verein entschieden. Ich bleibe dabei: Ich hätte ihn gerne weiter bei uns gesehen, aber ich bewerte jetzt nicht, ob das von ihm jetzt eine richtige oder falsche Entscheidung war. King ist ein guter Junge, auch als Mensch gehört er komplett in unsere Mannschaft rein. Aber so ist das im Fußball, Wege trennen sich auch mal. Wir alle sollten ihm ganz viel Erfolg wünschen.“

Hollerbach-Wechsel zu Union perfekt

Ein Kölner Wunschspieler ist jetzt auch definitiv vom Markt. Union Berlin hat Benedict Hollerbach nach einer längeren Hängepartie als Neuzugang präsentiert. Der 22-jährige Offensivspieler des SV Wehen Wiesbaden hatte eigentlich bereits dem FC seine Zusage gegeben, doch nach dem Angebot des Champions-League-Teilnehmers orientierte er sich um. Die Ablöse soll insgesamt rund zwei Millionen Euro betragen.