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Kölner Saison-FazitDarum ist Steffen Baumgart nicht komplett zufrieden

Lesezeit 3 Minuten
Jonas Hector (l.) und Timo Horn (r.) nahmen am Samstag Abschied vom 1. FC Köln, Trainer Steffen Baumgart ergriff das Wort.

Jonas Hector (l.) und Timo Horn (r.) nahmen am Samstag Abschied vom 1. FC Köln, Trainer Steffen Baumgart ergriff das Wort.

Steffen Baumgart lobt die Entwicklung der Mannschaft, doch rundum zufrieden ist Kölns Trainer mit der Saison nicht.

Am Montag trafen Steffen Baumgart und seine Familie in Köln die letzten Vorbereitungen vor dem Urlaub. Erst zieht es den FC-Cheftrainer zu seinem Hauptwohnsitz nach Berlin-Köpenick. Am Samstag plant Baumgart allerdings nicht den Besuch des DFB-Pokalendspiels im Olympiastadion, sondern diesmal entschied er sich für das FA-Cup-Finale zwischen Manchester City und Stadtrivale United in Wembley. Danach wird in Griechenland entspannt.

Zuvor hieß es aber Abschiednehmen. Am Sonntagabend feierten Mannschaft, Trainerteam, Geschäftsführung, Präsidium und Mitarbeiter des 1. FC Köln noch den Saisonabschluss in der Playa in Cologne in Müngersdorf. Schön und relativ lange sei es gewesen, berichtete Baumgart. Und sicherlich auch voller Wehmut, waren es doch für Kapitän Jonas Hector und Torwart Timo Horn, die nach der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern einen Gänsehaut-Abschied erlebt hatten, sowie für die ebenfalls den Klub verlassenden Ellyes Skhiri und Sebastian Andersson die letzten Stunden beim FC.

Am Samstag hatte Baumgarts Team gegen den Rekordmeister noch einmal alle Kräfte mobilisiert, erneut einen sehr guten Auftritt gezeigt, am Ende aber eine unglückliche Niederlage kassiert. Baumgart war mit der Leistung seines Teams auch im letzten Saisonspiel zufrieden, durfte er auch sein. Für die Saisonbilanz gilt das allerdings nicht uneingeschränkt. „Die Mannschaft hat in der Saison einen guten Job gemacht und sich noch einmal weiterentwickelt. Trotzdem bin ich mit der kompletten Spielzeit nicht zu 100 Prozent zufrieden. Die Leistungen waren oft besser als die Ergebnisse – das gilt für die Bundesliga und für die Conference League“, sagte Baumgart und begründete seine Sicht: „An der ein oder anderen Stelle fehlt uns noch etwas – vor allem an Kontinuität und Klarheit. Wir haben uns durch Platzverweise und Eigentore manchmal auch selbst geschlagen. Unter dem Strich war mehr drin.“

Dass der FC als Tabellenelfter noch Erzrivale Mönchengladbach an sich vorbeiziehen lassen musste, der für seine Ansprüche eine enttäuschende Saison geboten hatte, sei nicht so entscheidend, sagt Baumgart. Aber der Coach sieht Steigerungspotenzial, will mit dem FC weiter vorankommen.

„Keine einfache Transferperiode“

Zugute kommt dem FC, dass die Fifa-Transfersperre durch das Urteil des Sportgerichtshofes Cas vorläufig ausgesetzt ist und der Klub in diesem Sommer doch noch transferieren darf. Das wird auch absolut notwendig sein, mit Hector und Skhiri fallen zwei Führungsspieler weg. „Von unseren drei besten Spielern gehen zwei“, betonte Baumgart. Gespräche mit möglichen Neuzugängen seien geführt, jetzt gehe es darum, diese abzuschließen. „Wir haben unsere Möglichkeiten, doch es wird es keine einfache Transferperiode für uns.“

Baumgart hofft auf Schindlers Verbleib

Mit Leart Paqarada steht der Nachfolger auf der Linksverteidigerposition schon länger fest. „Wir haben auf der Sechs eine Vakanz“, kündigte Sport-Geschäftsführer Christian Keller an. Zudem soll noch ein weiterer Stürmer her, möglicherweise auch ein Spielmacher. „Wir schauen uns auf allen Offensiv-Positionen um“, erklärte Baumgart. Ob darüber hinaus ein neuer Rechtsverteidiger geholt werde, steht noch nicht fest. „Ich hoffe immer noch, dass King bei uns bleibt“, sagte Baumgart über Kingsley Schindler, dessen Vertrag beim 1. FC Köln am 30. Juni ausläuft.

Kurz darauf beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Die wird am 7. Juli mit einem Grillabend am Geißbockheim eingeläutet, tags darauf stehen die Leistungsdiagnostik und am 10. Juli das erste Training an.