Der 1. FC Köln hat ein Benefizturnier in Bonn gewonnen. Bei den Siegen gegen die Stadtrivalen Fortuna Köln (2:0) und Viktoria Köln (1:0) setzte Trainer Gerhard Struber auf viele junge Spieler.
Sieg bei Benefizturnier in BonnNeues Selbstvertrauen für FC-Sorgenkind Luca Waldschmidt
Kurz vor 21 Uhr überreichte DFB-Präsident Bernd Neuendorf Angreifer Luca Waldschmidt, am Donnerstag Kapitän des 1. FC Köln, den Siegerpokal im Sportpark Nord in Bonn. Zuvor hatte sich der FC gegen die Stadtrivalen Fortuna Köln und Viktoria Köln in jeweils 45-minütigen Partien behauptet. Neben den drei Kölner Vereinen hatten auch TSV Alemannia Aachen, der 1. FC Düren und der Bonner SC an diesem Benefizturnier teilgenommen, aus dessen Erlösen die Jugendarbeit von Amateurvereinen in der Region Mittelrhein gestärkt werden soll.
Struber gibt jungen Spielern und Reservisten eine Chance
Bereits am Mittwoch hatte FC-Trainer Gerhard Struber angekündigt, dass er bei diesem Turnier sowohl jungen Spieler als auch Akteuren, die zuletzt wenig Einsatzzeit bekamen, Chancen geben würde. Und so schickte der Trainer, im Vergleich zum Sieg auf Schalke am vergangenen Sonntag, eine personell vollkommen anders besetzter Elf auf den Rasen. Im 4-2-2-2 starteten im Halbfinale gegen Fortuna Köln unter anderem Teomann Akmestanli, Neo Telle, Meiko Wäschenbach und Jaka Cuber Potocnik.
Der FC wollte sofort zeigen, wer an diesem Tag die Topmannschaft ist. Bereits nach drei Minuten ging der Zweitligist durch einen Treffer von Sargis Adamyan in Führung. Kurz darauf bot sich Potocnik die Gelegenheit, die Führung auszubauen, doch der Youngster verzog (7.). Nur wenige Minuten später machte es Luca Waldschmidt besser und zirkelte den Ball überlegt ins linke Toreck – 2:0 (11.).
In der Folge schalteten die Geißböcke mindestens einen Gang runter und ließen so die Fortuna ins Spiel kommen. Schon vor dem zweiten FC-Treffer hatten die Fortunen den Ausgleich liegengelassen, da vor Marvin Mikas' Abschluss der Winkel zu spitz wurde (9.). Der Viertligist agierte nun ebenbürtig und hätte nach weiteren Chancen (16., 29.) einen Treffer verdient gehabt, doch Pentke hielt seinen Kasten sauber. Diese Phase stieß auch Struber sauer auf: „Wir waren teilweise zu offen und haben zu viel zugelassen.“
In den letzten Minuten startete der Zweitligist noch eine Schlussoffensive, doch Waldschmidts Abschluss klatschte an den Pfosten (35.) und Adamyan konnte den kunstvoll herausgespielten Angriff von Waldschmidt und Potocnik nicht verwerten (39.).
Waldschmidt schießt FC zum Turniersieg
Für das direkt folgende Endspiel änderte Struber seine Startformation auf vier Positionen. Marvin Schwäbe, Georg Strauch, Etienne Borié und Florian Dietz starteten an Stelle von Pentke, Süne, Obuz und Potocnik.
Keeper Schwäbe, der Applaus von den Rängen bekam, zeichnete sich direkt aus. Nach einer Koproduktion von Viktorias Torjägern Tyger Lobinger und Semih Güler, die in allen drei Partien der Viktoria am Donnerstag gemeinsam starteten, parierte Schwäbe in höchster Not (3.). Der FC präsentierte sich zunächst harmlos, war dann aber doch erfolgreich. Nach einer Viertelstunde wurde Steffen Tigges, der wenige Sekunden zuvor für Adamyan eingewechselt wurde, im Strafraum gelegt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Waldschmidt sicher (16.).
Damit hatte der Ex-Freiburger zwei der drei Kölner Tore erzielt und neues Selbstvertrauen getankt. Auch Struber freute sich für seinen Schützling, wollte die Leistung aber auch nicht zu hoch hängen: „Das tut ihm gut, das sollte aber auch gleichzeitig unser Anspruch sein.“
Nach dem Führungstreffer passierte auf beiden Seiten wenig bis gar nichts mehr. Jegliche Kreativität im Offensivspiel ging beiden Mannschaften ab. So brachte der FC die Führung über die Zeit und wurde von Bernd Neuendorf zum Sieger des Turniers gekrönt.
Dass der 1. FC Köln trotz des Turniersieges keine Glanzleistung gezeigt hatte, wusste auch Trainer Struber: „Wir haben uns nicht leichtgetan, Dinge souverän herüberzubringen. Wir haben schon gemerkt, dass wir einiges zu tun hatten, mit diesen Mannschaften hier. Der Sieg war harte Arbeit.“