Der Torhüter hat seinen Status als Nummer 1 in Köln verloren und zieht Konsequenzen.
„Extrem bitter für mich“Schwäbe kritisiert Führung des 1. FC Köln nach Degradierung
Torhüter Marvin Schwäbe hat erste Konsequenzen aus seiner sportlich schwierigen Situation beim 1. FC Köln gezogen. Der 29-Jährige wird künftig wieder von Spielerberater Jörg Neblung betreut. Dies bestätigte der 57-Jährige am Montag.
„Ich habe im Augenblick keine leichte Situation, aber versuche so professionell wie möglich damit umzugehen. Zuletzt sind bei mir einige Dinge leider nicht so gelaufen, wie es hätte sein sollen“, sprach der degradierte FC-Torhüter außerdem über seine Enttäuschung.
Der sportliche Plan Schwäbes sah eigentlich vor, gar nicht mehr im Kölner Torwart-Ensemble dabei zu sein: „Daher stelle ich mich für die Zukunft neu auf und vertraue auf den Rat von Leuten, die mich, meine Situation und Position verstehen.“
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Schwäbe übt Kritik an Kölner Führung: „Extrem bitter, wenn man ans Leistungsprinzip glaubt“
Im Winter 2022 war Schwäbe von Bröndby IF aus Dänemark zum FC gestoßen. Der damalige Trainer Steffen Baumgart machte ihn prompt zur neuen Nummer 1 und beendete damit die rund zehnjährige Ära von Timo Horn im Kölner Tor. Schwäbe zahlte das Vertrauen mit starken Leistungen als unangefochtene Nummer 1 zurück. Und doch sieht sich der ambitionierte Schlussmann nun wieder in der Rolle des Herausforderers.
Nach dem Abstieg des 1. FC Köln hatte Sport-Geschäftsführer Christian Keller schon bald den hochtalentierten Leih-Rückkehrer Jonas Urbig (21) als neue Nummer 1 ausgerufen. Aus offenbar plausiblem Grund: Schwäbe soll den Wunsch hinterlegt haben, den FC verlassen zu wollen. Doch es kam kein Deal zustande, Schwäbes Ausstiegsklausel für diesen Sommer blieb ungenutzt.
Aus Sicht der ehemaligen Kölner Nummer eins klingt die Abfolge der Entscheidungen in der Torwartfrage allerdings anders: „Vor dieser Saison habe ich von verschiedenen Seiten erfahren, dass ich ins zweite Glied rücken soll und Jonas Urbig die Nummer eins wird. Das war für mich natürlich extrem bitter, gerade wenn man ans Leistungsprinzip glaubt“, so der degradierte Torhüter in einem Interview mit dem Fußball-Magazin „kicker“.
Marvin Schwäbe nimmt Situation an: „Ich weiß, was zu tun ist“
Als Nummer zwei sieht sich der frühere deutsche U21-Nationaltorwart nun jedenfalls auch perspektivisch im Hintertreffen. Die bisherigen Leistungen von Jonas Urbig geben kaum Anlass, an ein baldiges Schwäbe-Comeback im Kölner Tor zu glauben. Das weiß auch der Torwart, der dennoch nicht aufstecken will: „Ich nehme die Aufgabe beim 1. FC Köln so an, wie es verlangt wird. Ich bin schon etwas länger im Geschäft und weiß, was zu tun ist“.
Neblung, dessen Klient Schwäbe bereits von 2014 bis 2018 war, dürfte deshalb nun alles daran setzen, einen Wechsel so bald wie möglich umzusetzen. Nicht alle Transferfenster sind bereits geschlossen. Österreich oder die Schweiz kämen beispielsweise noch in diesen Tagen infrage. Möglich ist aber auch, dass Schwäbe auf einen passenden Verein bis zum Winter wartet und dafür den Platz auf der Kölner Ersatzbank weiter in Kauf nimmt.
Neblung betreut unter anderem Schwäbes Torwartkollegen Stefan Ortega, der im Jahr 2022 vom VfL Bochum zu Manchester City gewechselt ist. Zuletzt wurde Schwäbe von der Agentur CN Sports um den früheren Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger beraten. (oke)