Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

1. FC Köln in der AnalyseRückschlag im Aufstiegsrennen – Für Struber war es „zu wenig“

Lesezeit 3 Minuten
Eric Martel während der Partie.

Kölns Eric Martel vergab in der ersten Halbzeit eine gute Möglichkeit zur Führung.

Durch das 0:1 gegen die Hertha aus Berlin verpasst es der 1. FC Köln, die Konkurrenz im Aufstiegsrennen zu distanzieren. Das Spiel in der Analyse.

Nach zuletzt drei Siegen in Serie hat der 1. FC Köln einen Rückschlag erlitten und die Tabellenführung verloren. Im Samstagabendspiel der Zweiten Liga verlor die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber im eigenen Stadion vor 50.000 Zuschauern gegen Hertha BSC 0:1. Fabian Reese, der überragende Spieler der Berliner, entschied die Partie mit einem Kunstschuss in der 46. Minute.

Gegen eine dominant auftretende Gästemannschaft, die defensiv wie offensiv mit großer Intensität spielte, trat der FC viel zu zaghaft auf und schaffte es kaum einmal, das Berliner Tor in Gefahr zu bringen. Zudem liefen die Kölner dem Gegner zwar fleißig hinterher, fanden aber nie wirklich einen Zugang zur Partie.

Für die Hertha war es der dritte Sieg in Folge – zuvor war das den in dieser Saison so enttäuschend auftretenden Hauptstädtern fünf Jahre lang nicht gelungen.

Das Tor

Kurz nach Wiederanpfiff schlug Diego Demme einen fantastischen Ball auf den rechten Flügel, wo er Fabian Reese fand. Herthas Unterschiedsspieler erlief den Ball, drang in den Strafraum ein und profitierte davon, dass Dominique Heintz offenbar nicht mit einem Linksschuss des Angreifers rechnete. Reese nahm seinen Mut zusammen, schoss mit vollem Risiko auf das entfernte Toreck und traf spektakulär in den Winkel. Marvin Schwäbe konnte dem Ball nur hinterherstaunen.

Das war gut

Die stark besetzte Kölner Bank, die einmal mehr veranschaulichte, dass der FC in der Breite gut besetzt ist. Die Wirkungslosigkeit dieser Wechsel dagegen zeigte, dass Spieler fehlen, die eine Partie durch individuelle Klasse drehen können. Neue Impulse von der Bank gab es am Samstag jedenfalls nicht mehr.

Das war schlecht

Die Aufteilung der Kölner gerade im Zentrum gegen eine individuell gerade offensiv hervorragend besetzte Gäste-Elf. Der FC bekam den Gegner nie wirklich zu fassen, Berlin blieb über die gesamte Distanz die Mannschaft, die das Geschehen kontrollierte.

Spieler des Spiels

Fabian Reese, der nicht nur das entscheidende Tor erzielte, sondern erneut seinen Führungswillen unter Beweis stellte und die Kölner Defensive einen Samstagabend lang beschäftigte. Allerdings bereitete auch Ibrahim Maza den Kölnern große Schwierigkeiten, wenn er aus dem Zentrum das Berliner Spiel geschickt lenkte. Der Teenager ist ein großartiges Talent, am Samstag zeigte er seine Klasse.

Das sagen die Trainer

Stefan Leitl (Hertha BSC): Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen. Wir hatten schon in der ersten Hälfte drei große Torchancen, die wir nicht genutzt haben. Dann machen wir ein unglaublich schönes Tor und hätten die Partie in Umschaltmomenten früher entscheiden können.

Gerhard Struber (1. FC Köln): Es war eine ordentliche Leistung, aber in Summe war es zu wenig gegen diesen starken Gegner. Wir sind viel gelaufen, das zeigen auch die Daten. Sind aber mit einem speziellen Tor in Rückstand geraten. Später waren wir besser im Spiel und hatten selbst zwei hochkarätige Chancen, bei denen normalerweise das Trömmelchen zu trommeln anfängt. Aber wir müssen auch sagen, dass Marvin Schwäbe uns mehrfach im Spiel gehalten hat.

Das sagen wir

Der 1. FC Köln hat am Samstagabend die Geschichte dieser Saison fortgeschrieben und vor allem offensiv erneut einen unzureichenden Auftritt geliefert. Weil der personell stark besetzte Gegner außerdem in der Lage war, der Kölner Abwehr Schwierigkeiten zu bereiten und die Partie mit einem genialen Moment ihres Unterschiedsspielers zu entschieden, stand am Ende eine hochverdiente Niederlage, die angesichts der Berliner Großchancen noch glimpflich ausfiel.