Kommentar zum 1. FC KölnGisdols Offensividee ging erwartbar schief
Berlin/Köln – Die FC-Spieler zeigten sich nach dem Schlusspfiff beim 1:2 gegen Union Berlin vorbildlich zerknirscht. „Ich weiß nicht, wie man so Spiele gewinnen soll“, sagte Verteidiger Rafael Czichos nach einer Partie, in der seine Mannschaft erneut ohne Stürmer, dafür aber wie gewohnt mit einer löchrigen Abwehr aufgetreten war.
„Es war zu wenig, was wir auf dem Platz gezeigt haben“, ergänzte Kapitän Jonas Hector, der bei seinem Startelf-Comeback andeutete, was für ein Spieler er sein kann – und wie sehr er seiner Mannschaft in den vergangenen Monaten gefehlt hat. Nur sieben Mal stand Hector in dieser Saison zum Anpfiff auf dem Platz, nur zweimal spielte der 43-malige Nationalspieler 90 Minuten durch.
Hector spielt derzeit seine zehnte Saison in Köln, er kennt den Verein und wählt seine Worte stets mit Bedacht. Umso überraschender, dass er am Samstag vor dem Sky-Mikrofon eine diffuse Attacke ritt: Man müsse schauen, was man mit diesem Personal noch „anrichten“ könne: „Wie spiele ich, dass man mit dem Personal was machen kann?“, fragte der 30-Jährige.
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Obwohl der Blick auf die Tabelle beweist, dass die Kölner nach nur einem Punkt aus fünf Spielen zuletzt tatsächlich einiges angerichtet haben, fragte Hector wohl eher, was man „ausrichten“ könne mit den Fußballern, die zur Verfügung stehen. Der Kapitän ließ jedoch offen, wen er da ansprach: Trainer Markus Gisdol, der am Samstag eine Offensividee improvisiert hatte, die erwartbar schiefgegangen war. Oder deutete Hector an, Horst Heldt habe einen Kader zusammengestellt, aus dem Gisdol nichts machen kann?
Hector ging nicht weiter ins Detail, womöglich gefiel ihm der Gedanke, seinen Zuhörern die freie Auswahl zu lassen. Was allerdings klar wurde: Der Kapitän fordert Konsequenzen, um den freien Fall zu stoppen.