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Startelf-DebütMax Meyer macht dem 1. FC Köln Hoffnung

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Kölner Aktivposten gegen Bremen: Startelf-Debütant Max Meyer

Köln – Max Meyer konnte sich am Sonntag über ein Jubiläum freuen. Der Winter-Neuzugang des 1. FC Köln absolvierte beim 1:1 gegen Werder Bremen sein 150. Bundesligaspiel. Das hätte der Mittelfeldspieler sicherlich auch mit weiteren Kurzeinsätzen erreicht, doch der 25-Jährige war glücklich, endlich mal wieder über die vollen 90 Minuten spielen zu dürfen. Es war sein Startelf-Debüt für seinen neuen Arbeitgeber – und ein vielversprechendes dazu.

150. Bundesligaspiel für Max Meyer

„Ich habe mich riesig gefreut, dass ich wieder von Anfang an spielen durfte. Das letzte Spiel von Beginn an ist ja schon ein bisschen her“, sagte Meyer. Genaugenommen liegt es fast drei Jahre zurück. Letztmals hatte der vierfache Nationalspieler in der Bundesliga am 7. April 2018 zu Spielbeginn auf dem Rasen gestanden. Bei der 2:3-Niederlage des FC Schalke 04 beim Hamburger SV wurde Meyer zur Pause ausgewechselt.

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Der Silbermedaillen-Gewinner von Rio, dessen Vertrag bei Crystal Palace im Januar nach zweieinhalb Jahren beim Londoner Premier-League-Klub aufgelöst worden war, zeigte Verständnis, dass er nach seinem Wechsel zum FC erst jetzt beginnen durfte: „Es war schon richtig, dass ich bisher noch nicht in der Startelf stand. Ich war lange draußen. In den letzten Wochen konnte ich schon immer mal reinkommen, die Jungs besser kennenlernen und meine Fitness sammeln.“

Meyers Startelf-Comeback tat dem Kölner Spiel gut. Als zweiter Sechser neben Ellyes Skhiri wusste der 1,73 Meter große Oberhausener durch Ballsicherheit und Übersicht zu gefallen. Der FC hatte so im Zentrum eine weitere Anspielstation. Meyer hatte 92 Ballkontakte, 73 seiner 78 Pässe fanden den Weg zum eigenen Mitspieler. Fast 12 Kilometer spulte er ab und zeigte damit, dass er konditionell auf der Höhe ist. Nach einem eher holprigen Start in Köln deutete der vorerst nur bis Saisonende verpflichtete Meyer erstmals über längere Spielzeit an, dass er für den FC in den restlichen zehn Saisonspielen noch zu einem Faktor im Abstiegskampf werden kann.

Ex-Schalker brauchte Anlaufzeit

„Max hat Anlaufzeit gebraucht, aber seine Nominierung mit der Leistung gerechtfertigt. Er war immer anspielbereit, immer ballsicher. Dadurch konnten wir die optische Überlegenheit ausspielen“, fand Trainer Markus Gisdol anerkennende Worte für seinen Neuzugang, mit dem er zuvor noch nicht so recht etwas anzufangen wusste.

Doch so richtig einordnen konnte auch Meyer die Punkteteilung nicht. Nach dem Gegentor von Joshua Sargent (66.) hatte Kapitän Jonas Hector nach einem Fehlgriff des Bremer Torhüters Jiri Pavlenka seine Mannschaft mit seinem Tor in der 83. Minute noch den Punkt gerettet. Meyer berichtete von „gemischten Gefühlen“, zwar helfe dem FC ein Punkt im Abstiegskampf weiter, doch mit dieser Vorstellung hätte sein Team drei Zähler verdient gehabt. „Auf die Leistung können wir aufbauen. Das ist der Weg, dass wir die Chancen erst mal herausspielen. Das mit den Toren wird dann mit der Zeit kommen“, sagte Meyer.

Dominanz gegen Werder, aber alte Probleme

An diese Hoffnung klammern sich die Kölner. Doch trotz der spielerischen Verbesserung spricht derzeit wenig dafür, dass der FC seine eklatante Schwäche vor dem gegnerischen Tor abstellen kann. Zwar hatte der Gastgeber 64 Prozent Ballbesitz, 35 Flanken, 16 Torschüsse, neun Ecken und sich vor allem immens bei der Passgenauigkeit gesteigert (88 Prozent). Diese FC-Dominanz ist ganz neu. Und diese hohen Werte klingen eher nach dem FC Bayern oder Manchester City denn nach dem 1. FC Köln. Doch die fehlende Durchschlagskraft bleibt das große Problem. Das Gisdol-Team tut sich weiter schwer, Chancen herauszuspielen. Es fehlt an Präzision im Spiel in die Spitze, so gingen nur vier der 16 Torschüsse auf das Tor und etliche der 35 Flanken landeten im Niemandsland oder im Toraus. Der eingewechselte Hector sprach nach seinem gelungenen Comeback davon, dass der letzte Pass gefehlt habe. „Vielleicht waren wir in einigen Situationen nicht zwingend genug“, meinte Hector zudem.

Doch auch wenn der letzte Pass sitzt, muss ja immer noch einer da sein, der ihn verwerten kann. Erneut wurde deutlich, dass die Kölner keinen Abnehmer im Sturmzentrum haben. Einen Mittelstürmer, der das Prädikat Torjäger verdient. Doch der fehlt dem FC aus bekannten Gründen. Ein Comeback des langzeitverletzten Sommer-Neuzugangs Sebastian Andersson ist nicht absehbar. Es heißt allerdings, dass der Schwede seiner Mannschaft doch noch in dieser Saison zur Verfügung stehen soll. Winter-Neuzugang Emmanuel Dennis erweist sich bisher nicht als Verstärkung. In sechs Liga-Spielen kommt der bis Saisonende ausgeliehene Nigerianer noch auf keinen Scorer-Punkt. Immerhin sorgte Dennis nach seiner Einwechslung gegen Bremen für Belebung und war durch sein Stören gegen Pavlenka am 1:1 beteiligt.

Gisdol froh über den „Fußball-Gott"

Doch bis zum Saisonende wird sich an der Kölner Misere im Angriff wohl kaum etwas ändern. Nur 22 eigene Treffer in 24 Bundesligaspielen zeigen, wo der Schuh drückt. Immerhin schafft es der FC dennoch, einigermaßen regelmäßig zu punkten. Und wenn vor dem gegnerischen Tor gar nichts mehr geht, dann helfen den Kölnern vielleicht die Unfähigkeit der Konkurrenten im Abstiegskampf und höhere Mächte. „Zum Glück war der Fußballgott heute da und hat gesagt: Dieses Spiel darf der FC nicht verlieren“, sagte Gisdol. Die Proteste der Bremer, die ein Foulspiel von Dennis an Pavlenka gesehen hatten, kommentierte er etwas trotzig: „Wenn der nicht gezählt hätte, hätten wir halt ein anderes Tor geschossen.“ Doch dafür hätte es dann wohl wirklich eines Fußballgottes bedurft.