Der 1. FC Köln ist in Maria Alm angekommen. Steffen Tigges musste in der Domstadt bleiben.
Ohne Tigges in Maria AlmSteffen Baumgart lässt es im FC-Trainingslager noch ruhig angehen
Als der Mannschaftsbus des 1. FC Köln am Donnerstagnachmittag am Team-Hotel Eder am Dorfplatz mitten in Maria Alm vorfuhr, wurden die Spieler, Trainer, Betreuer und Verantwortlichen des Bundesligisten erst einmal von Regen, vergleichsweise kühlen 20 Grad und etlichen FC-Fans empfangen, die ihren Verein ins Trainingslager begleiten und es sich im Ortszentrum bereits in den angrenzenden Gaststätten gemütlich gemacht hatten. Nach vier Jahren im Luxus-Quartier Oeschberghof in Donaueschingen absolviert der FC sein Sommer-Trainingslager erstmals in der Region Hochkönig im Salzburger Land. Und dies vor einer pittoresken Bergkulisse.
Der Kölner Reisegruppe gehörte zwar auch der derzeit vereinslose Ersatz-Torwart Philipp Pentke (38) an, dafür fehlten auch ein paar bekannte Gesichter. Steffen Tigges kann auch im zweiten Jahr in Folge nicht direkt in die Kölner Vorbereitung einsteigen. Der Stürmer blieb in Köln und absolviert dort sein Aufbautraining nach der Schulter-Operation.
U21-Nationalspieler Jan Thielmann wird wegen einer schweren Muskelverletzung noch bis in den Herbst ausfallen. Die weiteren U21-Nationalspieler und EM-Teilnehmer Eric Martel, Denis Huseinbasic und Nikola Soldo werden am Sonntag in Maria Alm zur Mannschaft stoßen.
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Die österreichischen Nationalspieler Florian Kainz und Dejan Ljubicic hatten noch ein paar Tage in ihrer Heimat verbracht und trudelten bereits am Nachmittag ein. Kaum hatten die Spieler die Taschen ausgepackt, bat Trainer Steffen Baumgart sein Team auch schon zum ersten Training auf der Anlage des UFC Maria Alm. Der Rasen war von der Ankunft des Bundesligisten extra präpariert worden. Nicht unwichtig, schließlich gibt es nur einen Trainingsplatz.
Baumgart mit Bedingungen zufrieden
Baumgart beließ es vor den Augen von rund 200 FC-Fans bei einer lockeren Einheit zum Start. „Das wird jetzt nicht das Training sein, dann habe ich Langeweile. Das soll schon anders aussehen“, sagte der Trainer, dessen Team ungewöhnlich früh ins Trainingslager gereist ist. Mit den Bedingungen auf dem Platz und im Hotel zeigte sich Baumgart zufrieden: „Hier wird sehr professionell gearbeitet. Es ist ein sehr schöner Ort und eine schöne Gegend. Wenn man sich das hier anguckt, kann man das schon genießen.“
Timo Hübers bleibt bis 2026
Mit auf dem Platz stand freilich auch Timo Hübers. Unmittelbar vor dem Abflug nach Österreich hatte der FC auch offiziell bekanntgegeben, was sich schon seit geraumer Zeit angedeutet hatte: Der Innenverteidiger hat seinen Vertrag in Köln vorzeitig bis 2026 verlängert. Durch den neuen Kontrakt entfällt die Ausstiegsklausel, die es Hübers zuvor ermöglicht hätte, für rund sechs Millionen Euro die Kölner zu verlassen.
Sport-Geschäftsführer Christian Keller, der ebenfalls bereits in Österreich weilt, hatte mit Hübers selbst verhandelt. Denn der 26-Jährige hatte sich Ende Februar von seinem langjährigen Berater getrennt und seine Geschicke selbst in die Hand genommen. „Für mich passt einfach die Kombination aus emotionalem Verein und toller Stadt. Ich fühle mich super wohl beim FC – und möchte gerne den Weg, den wir in den letzten beiden Jahren zusammen eingeschlagen haben, auf und neben dem Platz weiter mit vorantreiben und unsere Fans mit attraktivem Fußball begeistern“, zeigte sich Hübers erfreut.
Und Keller lobte die Entwicklung des früheren Hannoveraners, der die Abwehr der Kölner dirigiert: „Timo war die vergangenen eineinhalb Jahre Stammspieler sowie in vielen Phasen Mitstabilisator und wichtiger Kommunikator in unserem Defensivverbund. Wir sind uns dabei sicher, dass Timo sein bestes Leistungsniveau zukünftig noch konstanter abrufen kann. Damit einher trauen wir ihm zu – und erwarten dies auch gleichermaßen – auf und neben dem Platz, noch mehr Verantwortung zu übernehmen.“
Favorit auf das nach dem Karriereende von Jonas Hector vakante Kapitänsamt ist zwar Florian Kainz, doch Hübers könnte einer seiner beiden Stellvertreter werden. Der 1. FC Köln hat damit mit einem weiteren Leistungsträger verlängert. 2024 laufen beim Bundesligisten die Verträge von Benno Schmitz, Jan Thielmann, Kristian Pedersen, Dimitrios Limnios und Noah Katterbach aus, der zuletzt an den Hamburger SV ausgeliehen war und sich Ende April das Kreuzband gerissen hatte. Zudem hat der FC im kommenden Sommer eine Kaufoption bei Leihspieler Luca Waldschmidt.