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1. FC Köln und die RelegationDie drei Albträume eines FC-Fans

Lesezeit 4 Minuten
Spieler von Bayer Leverkusen stehen an einer Brüstung und halten jubelnd den DFB-Pokal in die Höhe.

Mit 12 Toren in 16 Nachbarschaftsduellen war Ulf Kirsten als Spieler der personifizierte Albtraum der FC-Fans. Im Pokalfinale 1993 gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC erzielte er ebenfalls das Tor des Tages.

Der Blick in die nähere Zukunft kann einem Anhänger des 1. FC Köln schonmal die eine oder andere unruhige Nacht bescheren.

Zweimal schon konnte der 1. FC Köln dem ungeliebten Nachbarn aus Leverkusen in die Meisterschafts-Suppe spucken. Ein drittes Mal wird es in dieser Spielzeit wohl kaum geben. Zu weit sitzen der Klassenprimus und der Hinterbänkler auseinander.

Selbst wenn der FC gegen Bayer 04 am Sonntag (3. März, ab 15:30 Uhr im Liveticker auf ksta.de) den Überraschungs-Coup landen sollte und dem Tabellenführer die erste Saisonniederlage beibringt, auf die Meister-Frage wird das mutmaßlich keinen entscheidenden Einfluss haben.

„Ihr werdet nie Deutscher Meister!“ – FC-Fans müssten Spott-Gesang überdenken

So wird wohl beim Nachbarschaftsduell im Rhein-Energie-Stadion letztmalig der beliebte Spott-Gesang erklingen: „Ihr werdet nie Deutscher Meister!“, wobei dieser angesichts der derzeitigen Form des FC Bayern München als schwächelnder Werkself-Jäger eigentlich schon jetzt ins Archiv gehört.

Tatsächlich treiben den Kölner Anhang derzeit andere Sorgen um. Ein möglicher Titelgewinn der Werkself ist wohl die Geringste. In der Tat hat die Saison das Potenzial, zum wahr gewordenen Albtraum für alle zu werden, die es mit dem 1. FC Köln halten.

Relegation gegen den HSV – Noah Katterbach besiegelt FC-Abstieg

In Fan-Kreisen wurde in den letzten Wochen schon häufig thematisiert, dass ein Relegations-Duell mit dem Hamburger Sport-Verein eine Option für das Saison-Finale darstellt. An dieser Stelle beginnt die erste Horrorvision.

Noch euphorisiert vom Erreichen der Relegationsrunde am letzten Spieltag in Heidenheim, blicken die Kölner hoffnungsfroh auf das Duell mit dem HSV. Nach einem torlosen Unentschieden im Rhein-Energie-Stadion sind bis kurz vor Spielende auch im Rückspiel keine Tore gefallen. Steffen Baumgart tobt in bekannter Manier an der Seitenlinie und wechselt für die Nachspielzeit ein letztes Mal.

Noah Katterbach betritt den Rasen und eilt gleich in Richtung des Kölner Strafraums. Es gibt noch eine letzte Ecke für die Norddeutschen, die Nachspielzeit ist eigentlich abgelaufen. Der Ball kommt hoch herein, eine zu kurz geratene Kopfballabwehr fällt Katterbach vor die Füße. Der fackelt nicht lange und schiebt zum alles entscheidenden Tor ein.

Relegation gegen Greuther Fürth – Jonas Urbig pariert Elfmeter, Lemperle trifft

Schweißgebadet wacht der FC-Fan auf. Puh, Glück gehabt. Nur ein böser Traum. Er legt sich wieder hin, presst seinen Stoff-Hennes fest an die Brust und schlummert wieder ins Reich der Träume.

Wieder schiebt sich ein Relegationsspiel ins Unterbewusstsein. Der Gegner heißt jetzt Greuther Fürth. Erneut hatte es in Müngersdorf keine Tore im Hinspiel gegeben. Seltsame Duplizität der Ereignisse? Die Offensivschwäche verfolgt den FC-Fan bis in die Traumwelt.

Doch jetzt wird alles gut. Kurz vor Spielende entscheidet der VAR auf Elfmeter für den 1. FC Köln. Aber, ach. Davie Selke läuft an und die Kölner Leihgabe Jonas Urbig pariert den eigentlich gut geschossenen Strafstoß auf sensationelle Weise. Das Publikum im Sportpark Ronhof tobt.

Ein Fußballspieler springt mit geballter Faust in die Höhe und freut sich über seinen Torerfolg.

FC-Leihgabe Tim Lemperle freut sich über einen Torerfolg.

Damit nicht genug. Urbig reagiert geistesgegenwärtig und schlägt den Ball weit in die Kölner Hälfte ab. Das Spielgerät landet bei Tim Lemperle und der sprintet los. Alleine vor dem Tor lässt er Marvin Schwäbe keine Chance und versenkt die Kugel im Netz.

Relegation gegen Düsseldorf – Kölner Abstieg nach schwachem Derby

Schreiend erwacht der FC-Fan erneut. Ein frischer Schlafanzug ist fällig. Mit Hennes im Arm wälzt er sich eine Weile umher, ehe er beunruhigt wegdämmert.

Langsam wird es vorhersehbar. Im Rhein-Energie-Stadion sind – natürlich – keine Treffer erzielt worden. Tausende Fans des 1. FC Köln sind in die Merkur Spiel-Arena gekommen, um ihren FC im Relegations-Derby gegen Fortuna Düsseldorf anzufeuern.

Diesmal ist es kein Last-Minute-Drama. Diesmal ist Düsseldorf schlicht zu stark. Am Ende steht eine 4:0-Demütigung für den 1. FC Köln auf der Anzeigentafel. Mit einem lang anhaltenden Schrei schreckt der Fan wieder hoch. Er steht sprichwörtlich im Bett.

FC-Fans erleben Albtraum bereits im DFB-Pokal

War das jetzt wirklich nur ein Traum? Zur Beruhigung schnappt sich der FC-Fan sein Smartphone und sucht nach den aktuellsten Fußball-Ergebnissen. Dabei stößt er mehr zufällig auf die Halbfinal-Paarungen des DFB-Pokals.

Jetzt kneift sich der Anhänger in den Arm. Er will sicher gehen, dass er wach ist. Ist er. Nun fängt der Fan hysterisch an zu lachen. Leverkusen gegen Düsseldorf. Kaiserslautern gegen den Sieger aus der Paarung Saarbrücken gegen Mönchengladbach. Der Albtraum nimmt irgendwie kein Ende.