Mit dem Aufsteiger Paderborn hatte der Coach seinerzeit allerdings ganz andere Voraussetzungen – doch eine Parallele gibt es.
1. FC Köln in der KriseSo steckte Steffen Baumgart 2019 einen Bundesliga-Fehlstart weg
Nicht nur der 1. FC Köln weiß aus der Saison 2017/18, wie es sich anfühlt, mit nur einem Punkt aus sieben Bundesligaspielen in die Saison zu starten. Auch Steffen Baumgart musste diese Erfahrungen schon machen. Und zwar als Trainer des Bundesliga-Aufsteigers SC Paderborn in der Saison 2019/20.
Damals waren die Ostwestfalen ebenfalls bereits etwas abgeschlagen, hatten bereits 19 Tore kassiert, aber immerhin neun eigene Treffer erzielt – fünf mehr als die Kölner aktuell. Nach dem 1:2 am siebten Spieltag daheim gegen den FSV Mainz 05 haderte Baumgart seinerzeit: „Unsere Fehlerquote ist zu hoch, um in der Bundesliga bestehen zu können. Wenn du nach sieben Spielen einen Punkt hast, musst du dich hinterfragen. Ich muss das Spiel erst mal sacken lassen, um Lösungen zu finden.“
Im nächsten Spiel fand der Coach dieser eher weniger, es ging bei seinem heutigen Arbeitgeber in Köln 0:3 verloren. Am Ende stieg Paderborn chancenlos mit nur 20 Punkten auf der Habenseite ab, Mitabsteiger Düsseldorf hatte zehn Zähler mehr, auf Platz 15 (Augsburg) betrug der Rückstand sogar 16 Punkte. Baumgart zeigte sich „enttäuscht“ und „traurig“.
Alles zum Thema Steffen Baumgart
- „Geht nur noch ins Ausland“ Ex-Profi rechnet mit Steffen Baumgart ab und zieht Köln-Vergleich
- „Steffen wollte nicht aufgeben“ Kuntz äußert sich zu Baumgart-Rausschmiss beim HSV
- Ehemaliger FC-Coach Hamburger SV trennt sich von Trainer Steffen Baumgart
- 2. Bundesliga „Baumgart wirkt ratlos“ – Hamburg mal wieder im Krisenmodus
- „Geliebter Fußballclub“ 1. FC Köln zeigt sich in neuer Doku in schwierigen Momenten
- „Geht mir manchmal auf die Eier“ Baumgart zeigt HSV-Profi Dompé den Mittelfinger und gibt Erklärung ab
- Hamburger SV Steffen Baumgart holt Ex-Kölner ins Team
1. FC Köln: Das sagte Baumgart seinerzeit zum Fehlstart seines Teams
Und doch fiel sein Rückblick am Ende versöhnlich aus. „Grundsätzlich gibt es nichts, das ich bereue.“ Wie seine Mannschaft beim „Abenteuer“ Bundesliga aufgetreten sei, wie sie gearbeitet habe, mache ihn glücklich, sagte Baumgart: „Ich glaube, wir sind schon im letzten Jahr sehr stolz gewesen, überhaupt in dieser Liga spielen zu dürfen.“ Der Sturz in die Zweitklassigkeit hatte sich auch seit Monaten angebahnt. „Man muss leider sagen, dass es für mehr nicht gereicht hat. 20 Punkte sind zwei Spieltage vor Schluss nicht ausreichend für die Liga, das müssen wir uns eingestehen.“
Und das ist auch der große Unterschied zum 1. FC Köln und macht die beiden Spielzeiten dann eben nicht wirklich vergleichbar. Für Paderborn war die Bundesliga damals in der Tat ein „großes Abenteuer“. Der FC dagegen spielt nach dem Wiederaufstieg seine fünfte Bundesliga-Saison hintereinander, für Baumgart ist es die dritte in Köln. Der Coach hatte erst den FC auf einen bärenstarken siebten Platz und dann auf einen grundsoliden elften Platz geführt.
Köln und Paderborn: Gewaltige Kader-Unterschiede, doch eine Parallele
Und der Trainer hat jetzt einen anderen Kader zur Verfügung: In Paderborn betrug der Gesamtmarktwert des Teams (transfermarkt.de) seinerzeit rund 29 Millionen Euro, in Köln ist es mehr als das Dreifache – rund 97 Millionen Euro.
Eine gewisse Parallele gibt es aber dennoch: Paderborn war damals finanziell einfach nicht in der Lage, seine Mannschaft wesentlich zu verstärken. Im Sommer hatte der Klub mit Abstand die geringsten Transferausgaben. Der SCP gab in beiden Transferperioden insgesamt nur 750.000 Euro aus und holte überwiegend ablösefreie Spieler. Auch der 1. FC Köln ist in puncto Ausgaben das Transfer-Schlusslicht: Einzig die feste Verpflichtung des zuvor ausgeliehenen Innenverteidigers Jeff Chabot ließ sich der FC eine relevante Summe (2,5 Millionen Euro Ablöse) kosten.