Stefan Müller-Römer über FC-Frauen„Beim Frauenfußball ist so wenig Geld notwendig“
- Am Freitag startet die achte Frauenfußball-WM in Frankreich. In Köln versucht man zeitgleich, durch mehr Geld die weibliche Mannschaft zu stärken, die gerade wieder in die Erste Liga aufgestiegen ist.
- Interimspäsident Stefan Müller-Römer spricht im Interview über die Pläne mit den FC-Fußballerinnen und den neuen Etat. im Vergleich zur männlichen Mannschaft.
- Er sagt: „Das Fahrstuhldasein schadet unserem Image.”
Köln – Herr Müller-Römer, Sie wollen in Ihrer Zeit als FC-Interimspräsident auch die Frauen-Mannschaft des Vereins voranbringen. Wie geht das?
Ich möchte sicherstellen, dass die Frauen so viel Geld zur Verfügung gestellt bekommen, dass sie nach ihrem Wiederaufstieg, den sie gerade geschafft haben, nicht gleich wieder absteigen. Beim Frauenfußball ist so wenig Geld notwendig, um das realistisch erreichen zu können. Wir müssen den Anspruch haben, das umzusetzen, weil das Fahrstuhldasein unserem Image auch im Frauenfußball schadet.
Um welche Summe genau geht es?
Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber sie liegt im niedrigen sechsstelligen Bereich. Man kann Spielerinnen, die gerne nach Köln kämen, vernünftige Jobperspektiven bieten. Mit der Hilfe von Sponsoren oder anderen Unternehmern. Auch daran arbeiten wir.
Es gibt Vereine wie den VfL Wolfsburg oder Bayern München, die Ihre Spielerinnen so bezahlen, dass Sie davon leben können. Das ist nicht das Ziel des FC?
Das Ziel ist, erfolgreich Fußball zu spielen. Wir müssen schauen, dass wir in der Liga bleiben. Direkt zu sagen: Wir greifen mal eben Wolfsburg und Bayern München an, wäre vermessen.
Es wäre in Fußballmaßstäben aber keine allzu hohe Investition. Der Jahresetat der Wolfsburgerinnen wird auf 3,5 Millionen Euro geschätzt.
Das mag sein. Aber wir können uns das Geld nicht einfach drucken. Wir müssen ja auch bei den Männern schauen, dass wir in der Liga bleiben. Da kostet es unvergleichlich viel mehr. Folglich müssen wir gut haushalten.