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Weitere Ausfälle beim 1. FC KölnSteffen Baumgart muss gegen Mainz improvisieren

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Steffen Baumgart muss seine Aufstellung anpassen. 

Köln – Der Tag begann für den 1. FC Köln mit erneuten schlechten Nachrichten aus dem Lazarett. Diesmal verabschiedeten sich Salih Özcan und Sebastian Andersson vorerst in den Krankenstand, für beide ist ein Einsatz im Spiel am Samstag (15.30 Uhr) im Rhein-Energie-Stadion gegen Mainz 05 damit praktisch ausgeschlossen.

Zumindest für Andersson wird Baumgart immerhin ohne Schwierigkeiten Ersatz finden, denn seit Mittwoch trainiert Anthony Modeste nach überstandener Krankheit wieder mit der Mannschaft. Özcan dagegen war in den vergangenen Wochen absoluter Leistungsträger der Kölner. Der unlängst in die türkische Nationalmannschaft berufene Mittelfeldspieler wird schwierig zu ersetzen sein. Eine Möglichkeit ist, den FC mit Ellyes Skhiri als alleinigem Spieler vor der Abwehr starten zu lassen. Allerdings zeigte sich die Kölner Elf zuletzt stabiler mit einem defensiven Duo vor der Viererkette, zumal gegen Gegner, die wie die Mainzer mit einer Dreierkette verteidigen und damit das Zentrum stärken.

Gelegenheit für Lemperle?

Ein einzelner defensiver Mittelfeldspieler eröffnete Baumgart die Chance, einen zweiten Stürmer zu bringen, dann schlüge womöglich Tim Lemperles Stunde. Denn neben Andersson steht auch Jan Thielmann nicht zur Verfügung, der Angreifer sah beim 0:1 in Berlin am vergangenen Freitag seine fünfte Gelbe Karte. Lemperle spielte gegen Union 22 Minuten, was Saisonrekord war für den 20-jährigen Junioren-Nationalspieler, dem ein gewisser Mangel an Demut nachgesagt wird, was die Entwicklung verschleppt. Allerdings wird auch Ondrej Duda nach abgesessener Gelbsperre wieder zur Verfügung stehen, was Baumgart die Variante eröffnete, Uth weiter nach vorn zu beordern. Ebenfalls gelbgesperrt ist Abwehrchef Timo Hübers, für den am Samstag Julian Chabot beginnen dürfte.

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Die Hinrundenpartie in Mainz leitete beim FC einen Zeitenwechsel ein, allerdings wusste das beim 1:1 am 21. November noch niemand. Der Mainzer Offensivspieler Karim Onisiwo attackierte damals Timo Horn, der zwar die Partie zu Ende brachte. Anschließend aber stellte sich heraus, dass der Keeper beim Angriff des Österreichers eine Knieverletzung erlitten hatte, wegen derer Horn bis ins neue Jahr passen musste. In der Zwischenzeit vertrat Marvin Schwäbe seinen Kollegen derart gut, dass Steffen Baumgart nach mehr als neun Jahren eine Veränderung der Kölner Torhüter-Hierarchie vornahm und Schwäbe zu Nummer eins machte. Der 26-Jährige zeigt seitdem zuverlässig gute Leistungen. „Ich bin zufrieden. Mit jedem Spiel, das dazukommt, kann ich mich weiterentwickeln“, sagte Schwäbe am Mittwoch.

Kölner Offensive stockt

Zuletzt lagen die Kölner Schwierigkeiten eher in der Offensive. Nur elf Rückrundentreffer gelangen dem FC bislang, in den ersten elf Partien der Hinrunde waren Köln sechs mehr gelungen. „Wir versuchen wie vorher, nach vorn mit Zug zu spielen, hinten dichtzumachen und unseren Stil durchzusetzen. Manchmal läuft es aber nicht so, wie man es sich wünscht.“

Timo Horns Schicksal ist Schwäbe eine Warnung. Das teils grenzwertige Vorgehen der Mainzer ist in Köln bekannt. „Sie gehen in die Zweikämpfe, haben ewig große Spieler dabei und werden auch bei Standards gut reinfeuern. Das wird kein einfaches Spiel“, sagt der Torwart, der sich vorsehen will: „Da versucht man, den Ball vielleicht etwas früher loszuwerden – oder auch einfach mal wegzuschlagen.“