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FC-Trainer ZimmermannKöln drückt er die Daumen, Jena trägt er im Herzen

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Jena ist sein Heimatklub: Kölns U21-Trainer Mark Zimmermann

Köln – Er ist Trainer bei einem Verein, aber Fan des anderen: In der Brust von Mark Zimmermann schlagen am Sonntag (15.30 Uhr) zwei Herzen, wenn der 1. FC Köln in der ersten Runde des DFB-Pokals beim FC Carl-Zeiss Jena antreten muss. Aktuell ist der 47-Jährige im dritten Jahr Trainer der U-21-Fußballer des FC in der Regionalliga West.

Rund zwei Jahrzehnte verbrachte der gebürtige Bad Salzunger jedoch rund um das Ernst-Abbe-Sportfeld: Viele Jahre trug Zimmermann das Trikot von Carl Zeiss, arbeitete nach dem Karriereende als Nachwuchs-, Interims- und Cheftrainer. Im Dezember 2018 endete diese Zeit abrupt, der Fußballlehrer wurde aufgrund der sportlichen Talfahrt der Jenaer freigestellt. Ein halbes Jahr später wechselte er zum FC und ist seit zwei Jahren mit der U21 erfolgreich in der Regionalliga West unterwegs.

„Ich bin Fan des Vereins"

Das Herz des Fußballlehrers hängt jedoch immer noch an Carl Zeiss Jena, wie er im Gespräch erläutert: „Ich bin als Spieler und Trainer niemand, der damit großartig kokettiert oder das Wappen küsst. Carl Zeiss Jena wird aber immer in meinem Herzen sein und ich werde dorthin immer die stärkste Bindung haben. Ich bin Fan des Vereins.“

Diese Verbundenheit bringt der Coach auch mit dem Kennzeichen seines Privatwagens zum Ausdruck: CZ-1903. „Früher war das Kennzeichen J-CZ für die Konzernmitarbeiter von Carl Zeiss vorbehalten. Als ich nach Köln kam, wollte ich nun das Nummernschild haben, das ich in Jena nicht bekommen konnte“, berichtet Zimmermann schmunzelnd. Die Zuneigung werde am Sonntag jedoch natürlich ihre Grenzen haben: „Ich drücke dem FC die Daumen, dass er weiterkommt. Jena wünsche ich alles Gute für die Saison in der Regionalliga.“ Ob er selbst beim Spiel vor Ort sein werde, entscheide Zimmermann spontan. Am Samstag steht im rheinland-pfälzischen Nörtershausen nämlich noch die Generalprobe für seine U21 vor dem Regionalliga-Start gegen die U23 von Hoffenheim an.

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Auch fast drei Jahre nach seinem Abschied aus Jena pflegt Zimmermann weiter Kontakte zu seinem Stammverein: „Einen guten Draht habe ich zu Sportdirektor Tobias Werner, weil ich mit ihm noch zusammengespielt habe. Wir sind gut befreundet und telefonieren ab und zu.“ Sein ehemaliger „verlängerter Arm auf dem Platz“, Rene Klingbeil, ist mittlerweile Co-Trainer bei Carl Zeiss. Mit Dennis Slamar und Justin Schau sind auch noch zwei Spieler dabei, die schon unter Zimmermann in Jena aktiv waren.

Der Coach kann übrigens auch Erfahrungen im DFB-Pokal vorweisen. Das Highlight war sicherlich das Erstrundenspiel 2016. Zimmermann hatte erst wenige Wochen zuvor das Traineramt in Jena übernommen und musste in der ersten Runde gegen Bayern München antreten. Das Duell ging zwar 0:5 verloren, blieb dennoch in positiver Erinnerung: „Es war eine super Erfahrung. Wir hatten ein volles Haus bei diesem Abendspiel, das war schon eine geile Atmosphäre. Wir haben dann zwar deutlich verloren, Auswirkungen auf die Saison hatte das aber nicht. Am Ende sind wir in die Dritte Liga aufgestiegen.“

Pokal-Erfahrungen mit Jena

Insgesamt stand er im Pokal dreimal als Trainer an der Linie: 2018 ging das Erstrundenspiel gegen Union Berlin mit 2:4 verloren. 2008 betreute er Jena als Interimstrainer in der zweiten Runde und zog nach einem 1:0 gegen den FSV Frankfurt ins Achtelfinale ein. Als Spieler sammelte Zimmermann 13 Einsätze im DFB-Pokal. 2001 spielte er sogar gegen den FC, beim 1:2 auf dem alten Tivoli stand er 45 Minuten auf dem Rasen.

Wer kommt nun aber am Sonntag weiter? „Der FC wird keine Zweifel offenlassen. Die Mannschaft ist sehr gewillt“, prognostiziert Zimmermann, der aber zugleich betont: „Jena war immer eine Pokalmannschaft. Auch wenn die goldenen Zeiten vorbei sind, wird das Spiel die Menschen ins Stadion locken.“ Die einzige Chance für den Underdog sei die, „wenn der FC seine Tormöglichkeiten nicht nutzt. Jena braucht Matchglück, die Spieler müssen über sich hinauswachsen und lange die Null halten.“

ZUR PERSON

Mark Zimmermann, geboren am 1. März 1974 in Bad Salzungen, spielte bis 2008 als Stürmer beim FC Carl Zeiss Jena und stand dort von 2007 bis Dezember 2018 als Trainer unter Vertrag. Seit Juni 2019 trainiert er die U21 des 1. FC Köln. Für Jena absolvierte der Thüringer in insgesamt zehn Jahren 177 Spiele (55 Tore). Mit Unterhaching stieg er 1999 in die Bundesliga auf. Weitere Stationen waren: Stuttgarter Kickers, Alemannia Aachen, Sachsen Leipzig. (ksta)