Köln – Gibt es am Samstag das nächste Hochgeschwindigkeitsduell mit Beteiligung des 1. FC Köln? Gut möglich ist es, denn wenn die Mannschaft von Trainer Baumgart bei Eintracht Frankfurt antritt, stehen sich ab 15.30 Uhr die derzeit laufstärksten Teams der Bundesliga gegenüber. „Frankfurt gehört mit Blick auf die Daten zu den fleißigsten Teams der Liga. Die Eintracht legt eine hohe Intensität an den Tag. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe“, stellt sich Baumgart auf ein Duell ein, bei dem es ganz besonders auf die Mentalität ankommt und die Bereitschaft, auch noch den letzten Meter zu gehen.
Zahlen belegen die Laufstärke beider Klubs. Die Eintracht stellt die Mannschaft, deren Spieler bisher die meisten intensiven Läufe (3695) bestritten, Zweiter in dieser Statistik ist der FC (3680). Die Gäste stellen mit Neuzugang Dejan Ljubibic den Spieler, der bisher ligaweit die meisten dieser Passagen absolvierte (448). Auch was die Laufdistanz angeht, zählen beide Vereine zur absoluten Liga-Spitze. Eintracht kommt auf insgesamt 590,8 Kilometer, der FC auf 586. Nur Arminia Bielefeld ist in dieser Statistik besser (591,2) als Frankfurt.
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Doch bisher schlugen die Kölner offenbar aus ihrer Laufstärke mehr Kapital als die Hessen. Während der FC unter Baumgart mit seiner mutigen Spielidee begeistert und acht Punkte einfuhr, hat die Eintracht erst vier und läuft noch den eigenen, in den vergangenen Jahren gestiegenen Ansprüchen hinterher.Baumgart und seine neue Mannschaft haben es dagegen in nur wenigen Wochen geschafft, dass sich die Anhänger mittlerweile wieder auf die kommenden Spiele ihrer Mannschaft freuen und sich fast gegen jeden Gegner etwas ausrechnen. Aus einer destruktiven Mannschaft, die nur das Schlimmste verhindern wollte und dennoch zweimal unmittelbar vor dem Abstieg stand, ist eine Einheit geworden, die das Match selbst in die Hand nimmt und etwas gewinnen will.
„Gegner keine Ruhe geben"
Ihr Cheftrainer lebt diese Neuausrichtung vor. „Für uns ist es wichtig, mit dem Gedankengang nach Frankfurt zu fahren, dass wir gewinnen wollen. Wir wollen uns weiter belohnen. Das können wir auch, wenn wir mit Selbstvertrauen auftreten. Aber natürlich wissen wir, dass Frankfurt ein Gegner ist, der schwer zu bespielen ist“, sagt Baumgart. Von seiner Marschroute weicht er keinen Deut ab: „Über eine hohe Intensität kann man viel erreichen. Wir wollen dem Gegner keine Ruhe geben. “
Die Eintracht beurteilt der Coach nicht nur anhand ihrer Ergebnisse, ihre Partien seien immer sehr eng verlaufen. „Man kann sagen, sie laufen der Musik hinterher, aber das sehe ich anders. Es hat auch viel damit zu tun, dass es Unruhe gab und ein neuer Trainer da war. Das wird sich regulieren und ändert nichts an der Qualität der Einzelspieler“, meint der Trainer, der den Klub vom Riederwald allerdings noch in vielerlei Hinsicht besser aufgestellt sieht. Alleine mit dem neuen Profi-Camp und dem Neubau der Geschäftsstelle hat die Eintracht ganz andere Möglichkeiten als der FC am Geißbockheim. „Sie sind uns in einigem voraus. Sie sind ein Verein, die einen Weg vorgegeben haben, viel Euphorie in die Stadt gebracht haben. Der Verein befindet sich in einem Umbruch, aber so etwas gibt es immer. Sie sind gut aufgestellt.“
Czichos bleibt in der Startelf
Die aktuelle Form spricht allerdings eher für den FC. Der tritt personell nahezu in Bestbesetzung an. Nur für Tim Lemperle und Jannes Horn komme die Partie noch zu früh, so Baumgart. „Als Trainer gibt es größere Probleme, als aus dem Vollen schöpfen zu können. Ich muss die eine oder andere schwierige Entscheidung treffen. Natürlich werden wir nicht alles durchwechseln.“ Der Trainer kündigt an, dass er trotz zweier unglücklicher Auftritte weiter auf Rafael Czichos als Abwehrchef baut. Der 31-Jährige sei Stabilisator der Mannschaft und zeige insgesamt gute Leistungen. Baumgart: „Rafael wird auf seine Position zurückkommen, daneben gibt es noch ein Fragezeichen. Deshalb freue ich mich einfach über die Schwere meiner Aufgabe.“ Und aus Kölner Sicht nach dem Abpfiff hoffentlich auf ein weiteres Erfolgserlebnis.