Der 1. FC Köln hat sich am Samstag gegen RB Leipzig in einem Hochspannungs-Spiel einen Punkt erkämpft. Die 25.000 Zuschauer im Rhein-Energie-Stadion waren begeistert, und offensichtlich waren sie nicht die einzigen. Trainer Steffen Baumgart, dessen Mannschaft derzeit auf Platz sechs der Tabelle steht, war am Sonntagmorgen Gast bei „Die Lage der Liga“ von Bild.tv. Die Moderatoren nannten ihn den „spannendsten Trainer der Liga“ und wollten sein Erfolgsrezept wissen.
„Alle machen sich Gedanken, was nicht funktioniert. Ich mache mir Gedanken, was funktioniert“, sagt Baumgart lakonisch, der in der Sonne des FC-Trainingsgeländes zugeschaltet ist. Zum gesteigerten Leistungsniveau und den weiten Laufstrecken seiner Mannschaft meint er, die Spieler würden nicht overpacen. „Ich glaube, dass sich die Jungs daran gewöhnen", so der Kölner Trainer.
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Besondere Trainingsmethoden habe er nicht, er spreche auf Augenhöhe mit den Spielern. „Das Entscheidende ist ja, dass die Jungs verstehen, was ich meine", so Baumgart. Überhaupt rede man nicht übereinander, wie zuvor so oft beim FC, sondern miteinander. Fußball sei für ihn Leidenschaft, aber auch „fighten und arbeiten“.
Als Saisonziel sei Platz 12 die Vorgabe, aber vor allem gehe es ihm darum, Mannschaft und Verein weiterzuentwickeln und den Abstand zu den Spitzenteams zu verringern. „Wir sind garantiert noch nicht auf Augenhöhe“, schätzt Baumgart die Lage realistisch ein.
Baumgart bleibt bescheiden und lobt Köln
Der 49-Jährige lässt die Lobhudeleien der Moderatoren Walter M. Straten und Alfred Draxler an sich abperlen und steigt nicht auf das Geplänkel von ihm als möglichem Bayern-Trainer ein. Eine Ausstiegsklausel bei den Kölnern gebe es nicht. Und dann fallen Worte, die jeden FC-Fan glücklich machen: „Sagen sie mir doch mal einen Verein, der größer ist als der FC. Viel größere Vereine gibt es nicht", so Baumgart. Zumindest wenn man von der Anzahl der Mitglieder ausgehe, präzisiert er und lobt die Stimmung im Stadion. Man hänge momentan den eigenen sportlichen Ansprüchen hinterher. Das solle sich aber ändern.
„Ich bin bei einem großen Verein, und hoffe, dass ich möglichst lange hierbleibe“, fasst er seine Haltung zusammen.
Als die Moderatoren nachhaken, ob er denn auch geistig schon voll am Rhein angekommen sei, muss der Coach dann aber passen. Vom Kölschen Grundgesetz hat er noch nie etwas gehört, lobt aber Besserung. Mit Karneval habe er auch noch nicht viel am Hut, meint aber, dass er „aus der Nummer wohl nicht rauskommt“. (cme)