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Kommentar zur HinrundeDer Fußball des FC hat sich grundlegend verändert

Lesezeit 2 Minuten
Baumgart flüstert Modeste ins Oh

FC-Trainer Baumgart spricht mit seinem weinenden Stürmer Modeste.

Köln – Vielleicht bedarf es nach dem emotionalen, erfolgreichen Hinrunden-Abschluss gegen den VfB Stuttgart nur einer Szene, die verdeutlicht, welches Verhältnis Steffen Baumgart zu vielen Spielern in seiner Mannschaft hat. Den von seinen Gefühlen völlig übermannten Matchwinner Anthony Modeste drückte der Trainer des 1. FC Köln nach dem Abpfiff liebevoll, redete ihm sekundenlang zu und wollte ihn fast nicht mehr aus den starken Armen entweichen lassen.

Modeste Baumgart

Steffen Baumgart herzt seinen Siegtorschützen Anthony Modeste.

Es ist nicht nur die fachliche Komponente eines Coaches, die zählt. Sondern bei so hoch sensiblen Gebilden wie einer Profimannschaft, die immer auch aus Ich-AGs besteht, wird die menschliche immer wichtiger. Der Respekt im Umgang und eine klare, ehrliche Sprache sind auf diesem Niveau genauso wichtig wie die Vermittlung und das Einstudieren von Konzepten und Taktiken. Das gelingt Baumgart bisher sehr überzeugend, es gibt eigentlich keinen Spieler im Kader, der schlecht über den neuen Trainer redet oder über seine Reservistenrolle klagt.

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Man geht den eingeschlagenen Weg gemeinsam und ist überzeugt von diesem. Er beinhaltet eine mutige, offensiv ausgerichtete Spielidee, die sich mittlerweile auch sehen lassen kann. Weg vom reinen Verhinderungs-Fußball hin zur aktiven Gestaltung. Der Fußball des FC hat sich grundlegend verändert, die Mannschaft indes nicht.

Baumgart spricht die Sprache der Spieler

Es ist also nur ein kleines Weihnachtswunder, dass sich der FC, der Ende Mai mit anderthalb Beinen in der Zweiten Liga stand, jetzt nur drei Punkte Rückstand auf die Champions-League-Ränge hat. Die Mannschaft war auch in der vergangenen Saison nicht so schlecht zusammengestellt, wie sie oftmals spielte. Doch Baumgart spricht die Sprache der Spieler und hat sie an ihre Stärken erinnert und nicht immer wieder ihre Schwächen im Sinn gehabt. Er redete die Mannschaft stark. Und brachte so Lahme zum Gehen.

Wehmut durch Wehrles Abgang

Wie Anthony Modeste, den der scheidende Geschäftsführer Alexander Wehrle für über 30 Millionen Euro verkauft und später gegen Widerstände zum Nulltarif zurückgeholt hatte. Erst wurde Wehrle dafür beschimpft, da der Stürmer so glücklos agierte und mit Ex-Trainer Markus Gisdol nicht zurechtkam. Jetzt liegt Köln Modeste zu Füßen. In die Weihnachtsstimmung beim FC mischt sich Wehmut, dass es der FC nicht geschafft hat, einen Mann des Formats von Wehrle zu halten. Das sehen Baumgart und Modeste übrigens ganz genauso.