Köln – Der neue türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz hofft, dass sein früherer DFB-Schützling Salih Özcan den Verband wechseln und bald für das Heimatland seiner Eltern spielen kann. Stefan Baumgart, Özcans Trainer beim 1. FC Köln, traut dem zuletzt glänzend aufgelegten 24-jährigen Mittelfeldspieler indes eine DFB-Karriere zu.
„So viele gute Sechser haben wir in Deutschland nicht. Salih macht mit sehr guten Leistungen auf sich aufmerksam. Es ist ein langer und schwerer Weg, aber warum sollte er nicht darüber nachdenken. Wieso sollte ihm bei uns nicht die Zukunft gehören?“, sagte Baumgart am Dienstag. Özcan, der türkische Wurzeln hat, spielte bisher nur für die deutschen Junioren-Nationalmannschaften und war Kuntz’ Kapitän, als beide im Juni 2021 zusammen mit dem DFB U-21-Europameister wurden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete, prüft der türkische Fußball-Verband die Möglichkeit, Özcan zu einem Verbandswechsel zu überreden. Der 24-Jährige war bei seinem letzten DFB-Einsatz aber schon 23 Jahre, sodass es aufgrund der Fifa-Statuten schwierig ist, noch einen Verbandswechsel vorzunehmen. Die Türken hoffen auf eine Einzelfall-Entscheidung seitens der Fifa.
Kuntz lobt seinen Ex-Kapitän
Die beeindruckende Saison des Ehrenfelders blieb Kuntz natürlich nicht verborgen. „Salih war mein Kapitän bei der U21, ich beobachte seine Karriere weiterhin. Mittlerweile hat er eine tolle Entwicklung genommen, die mich sehr freut“, sagte Kuntz dieser Zeitung. Die Türkei kämpft in den Playoffs ab dem 24. März noch um die WM-Teilnahme. Erste hohe Hürde: Portugal mit Superstar Ronaldo.
Baumgart wolle sich bei Özcans Entscheidung nicht einmischen. Er könne sich gut vorstellen, dass diese keine leichte sei. „Salih muss entscheiden, was der richtige Schritt für ihn ist. Er hat türkische Wurzeln, aber er fühlt sich im deutschen Trikot auch sehr wohl. Da darf man schon mal drüber nachdenken“, sagte Baumgart. Özcan hat einen deutschen Pass, seine Eltern sind türkische Staatsbürger. Der Kölner Profi erklärte, dass er mit seiner Konzentration derzeit nur beim FC sei und das Thema auf sich zukommen lasse.