Kölner Gegner steht festFC trifft in der Relegation auf Kiel
Köln – Der 1. FC Köln trifft in der Relegation auf Holstein Kiel. Die Mannschaft von der Ostsee stürzte am Sonntagnachmittag durch eine 2:3-Niederlage gegen Darmstadt noch aus den direkten Aufstiegsplätzen der Zweiten Liga und reist nun zunächst nach Köln, um dort am Mittwoch (18.30 Uhr) zum Hinspiel im Rhein-Energie-Stadion anzutreten. Das Rückspiel findet am Samstag (18 Uhr) im Holstein-Stadion in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt statt.
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Für FC-Trainer Friedhelm Funkel war damit der nächste Wunsch nach der Qualifikation für die Relegation durch das 1:0 am Samstag gegen Schalke 04 erfüllt: Der 67-Jährige hatte einem Duell mit seinem Ex-Klub VfL Bochum aus dem Weg gehen wollen. Die Bochumer schafften am Sonntag mit einem 3:1 über Sandhausen den direkten Aufstieg und die Zweitliga-Meisterschaft. Zweiter Aufsteiger ist die SpVgg Greuther Fürth nach einem 3:2 über Fortuna Düsseldorf. „Glückwunsch an Bochum und Fürth zum Aufstieg. Auch Kiel hat eine starke Saison gespielt. Sie haben eine sehr gute Mannschaft. Nichtsdestotrotz wollen wir an unsere starken Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und auch gegen Kiel zwei gute Spiele machen, um in der Liga zu bleiben“, sagte FC-Geschäftsführer Horst Heldt am Pfingstsonntag.
Kiel hatte nicht nur mit einer starken Zweitligasaison, sondern vor allem in einer beeindruckenden Pokalkampagne auf sich aufmerksam gemacht. Die Mannschaft des jungen Trainers Ole Werner (33) hatte sich bis ins Halbfinale gespielt und auf dem Weg dorthin den FC Bayern in einem fulminanten Zweitrundenspiel aus dem Rennen geworfen. Gegen Borussia Dortmund hatte es dann im Halbfinale allerdings eine 0:5-Niederlage gesetzt.
Kiels enormes Programm
Nach einer Corona-Quarantäne hatten die Kieler zuletzt neun Pflichtspiele in vier Wochen absolvieren müssen und nun zwei Niederlagen nacheinander kassiert, die sie die Saison auf dem Relegationsplatz beenden ließen. „Kiel ist eine spielstarke Mannschaft, die dieses Jahr schon bewiesen hat, dass sie gegen Bundesligateams bestehen kann. Das hat man im Pokal gegen Bayern gesehen. Mit Ole Werner haben sie einen jungen sehr guten Trainer, der aus seinem Team in dieser Saison. alles herausgeholt hat. Das werden zwei schwere Spiele“, sagte Friedhelm Funkel.
Offen ist, ob die Kieler versuchen werden, als Teil des Modellprojekts ihrer Stadt das Stadion für Zuschauer zu öffnen. Für das letzte Saisonspiel am Sonntag hatten die Kieler noch darauf verzichtet, obgleich die Stadt signalisiert hatte, das Projekt zu unterstützen. Der 1. FC Köln wäre schon zum Bundesligaspiel gegen Schalke bereit gewesen, doch die Inzidenz in Köln hatte das nicht zugelassen.
Zunächst hieß es, die Kieler könnten eine Fan-Rückkehr organisatorisch nicht stemmen. Dann hatte sich noch Vereinspräsident Steffen Schneekloth zu Wort gemeldet: „Weder sollte der Profi-Fußball für sich eine Sonderrolle in der Gesellschaft reklamieren. Denn auch in anderen Veranstaltungsbranchen sind derzeit keine Zuschauer zugelassen. Noch möchte die KSV Holstein eine Bevorzugung gegenüber anderen Sport-Vereinen im Land erfahren“, hatte der 57-Jährige erklärt.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (47) lobte die Entscheidung des Vereins als „verantwortungsvoll“. In Kiel betrug die Inzidenz am Samstag 48.
Kieler Personalsorgen
Neben den schweren Beanspruchungen durch die vielen Spiele kommt für die Kieler die aktuelle Enttäuschung hinzu. „Heute ist es wichtig, der Enttäuschung Raum zu geben und es zu verarbeiten. Wir kämpfen jetzt um unsere Chance", sagte Ole Werner, der im Relegations-Hinspiel in Köln auf zwei seiner Stützen verzichten muss: Jonas Meffert und Alexander Mühling sahen am Sonntag die jeweils fünfte Gelbe Karte und sind gesperrt, beide Spieler sind im Mittelfeld von Holstein absolut gesetzt.