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Verletzungspech im Derby1. FC Köln und Viktoria trennen sich 3:3 – Sorgen um Florian Kainz

Lesezeit 4 Minuten
Florian Kainz 1. FC Koeln 11, FC-Trainer Gerhard Struber, Viktoria Koeln vs. 1. FC Koeln, Fussball, Testspiel, Saison 2023-24, 20.07.2024 Viktoria Koeln vs. 1. FC Koeln, Fussball, Testspiel, Saison 2023-24, 20.07.2024 Foto: Eibner-Pressefoto/Joerg Niebergall *** Florian Kainz 1 FC Koeln 11 , FC Coach Gerhard Struber, Viktoria Koeln vs 1 FC Koeln, Football, Test match, Season 2023 24, 20 07 2024 Viktoria Koeln vs 1 FC Koeln, Football, Test match, Season 2023 24, 20 07 2024 Photo Eibner Pressefoto Joerg Niebergall Copyright: xEibner-Pressefoto/joergxNiebergax EP_JNL

Musste verletzt vom Feld: FC-Routinier Florian Kainz

Über 6000 Zuschauer sehen im Sportpark Höhenberg ein turbulentes Derby, das der FC zu neunt beendet. In der Schlussphase verletzt sich Florian Kainz ohne Gegnereinwirkung.

Mit einem turbulenten 3:3 und neuen Verletzungssorgen im Gepäck reist der 1. FC Köln in sein Sommer-Trainingslager. Nach dem 3:0 vom Freitag gegen den belgischen Erstligisten VV St. Truiden trennte sich der Bundesliga-Absteiger am Samstag im Stadtduell mit Drittligisten FC Viktoria 3:3 (1:2). Überschattet wurde der Test im Rahmen der Saisoneröffnung der Höhenberger von Florian Kainz‘ Verletzung. Der Österreicher war in der Schlussphase ohne Gegnereinwirkung weggerutscht und humpelte anschließend in die Kabine. „Die Verletzung ist das, was uns an dem Tag am nachdenklichsten macht. Es schaut nicht gut aus, er hat eine riesige Schwellung im Sprunggelenk“, sagte FC-Trainer Gerhard Struber über Kainz. Schon im Testspiel gegen St. Truiden hatte sich in Max Finkgräfe eine FC-Stammkraft schwer verletzt.

Am Sonntag reist der Zweitligist für eine Woche in die Steiermark, ehe die Saison am 2. August mit einem Heimspiel gegen den Hamburger SV beginnt (20.30 Uhr). Auch für die Viktoria gibt es ein Highlight zum Meisterschafts-Auftakt, am 4. August ist Dynamo Dresden zu Gast im Sportpark Höhenberg (13.30 Uhr).

Am Samstagvormittag hatte den FC eine Hiobsbotschaft ereilt: Finkgräfe wird lange ausfallen. Die 20 Jahre alte Nachwuchshoffnung, gesetzt als Linksverteidiger, hat sich im Testspiel gegen St. Truiden am Knie verletzt, das ergab eine MRT-Untersuchung. Die genaue Diagnose soll es am Montag geben – während der Rest des Teams seine Arbeit im Trainingslager in der Steiermark aufnimmt.

Gegen die Viktoria verzichtete der FC neben Finkgräfe auf Jonas Ubrig und Leart Paçarada. Kölns neue Nummer eins hatte sich gegen St. Truiden eine blutige Nase zugezogen, auch Paçarada wurde geschont. Beide hatten am Vormittag am Geißbockheim trainiert. Mark Uth und Marvin Obuz haben Trainingsrückstand, Linton Maina, Rasmus Carstensen, Elias Bakatukanda und Luca Waldschmidt sind angeschlagen.

Viktoria Köln geht früh in Führung

Die Viktoria, die mit ihrer besten Elf antrat, wirkte vor über 6000 Zuschauern im Sportpark Höhenberg deutlich kombinationssicherer als die B-Auswahl des FC. Verdient gingen die Höhenberger früh in Führung: Nach einem schönen Angriff über die linke Seite legte Neuzugang Albion Vrenezi den Ball an die Strafraumkante zurück, dort hatte Florian Engelhardt viel Platz und schob flach ins linke untere Eck ein (4.). Der FC bekam offensiv zunächst nicht viel zusammen. Auch nach einer verletzungsbedingten Zwangspause – Viktoria-Keeper Kevin Rauhut musste wegen einer Platzwunde am Hinterkopf vom Feld – wurde es nicht besser. Doch hatte die unglückliche Szene im Strafraum der Gastgeber Folgen.

Fussball: Jubilaeumsspiel, Saison 2024/2025, FC Viktoria Koeln - 1. FC Koeln am 20.07.2024 im Sportpark Hoehenberg in Koeln. Steffen Tigges 1. FC Koeln, 21 kommt vor Kevin Rauhaut Viktoria Koeln, 24 zum Kopfball. Foto: Kirchner-Media/TH *** Soccer anniversary match, season 2024 2025, FC Viktoria Koeln 1 FC Koeln on 20 07 2024 at Sportpark Hoehenberg in Koeln Steffen Tigges 1 FC Koeln, 21 gets in front of Kevin Rauhaut Viktoria Koeln, 24 for a header Photo Kirchner Media TH Copyright: xKirchner-Media/THx

Viktoria-Keeper Kevin Rauhut fliegt in eine Flanke, stößt dabei mit seinem Teamkollegen Lars Dietz zusammen und zieht sich eine Platzwunde am Hinterkopf zu.

Denn Ersatzmann Oskar Hill, gerade erst aus der U19 zu den Profis befördert, leistete sich nach 19 Minuten einen Patzer, als er eine Flanke von Steffen Tigges nur unzureichend klärte. Mathias Olesen brachte den Ball von links wieder in den Fünfmeterraum, wo Sargis Adamyan zum 1:1 einschob. Der Drittligist blieb nach dem Ausgleich das bessere Team, verpasste es aber, einen seiner Angriffe zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen. Der FC war deutlich effizienter. Ein Torwartpatzer hatte zum ersten Tor geführt, eine Standardsituation zum zweiten: Im Anschluss an eine Ecke von Jacob Christensen stand Dominique Heintz richtig und erzielte das 2:1 (43.). Der FC hatte war noch keine Torchance herausgespielt, führte aber dennoch.

1. FC Köln dreht das Spiel

Der Bundesliga-Absteiger blieb auch im zweiten Abschnitt eiskalt. Knapp 80 Sekunden waren gespielt, als Heintz mit einer weiten Flanke von der linken Seite Florian Dietz fand, der Stürmer setzte sich rustikal gegen Christoph Greger durch und traf per Kopf zum 3:1. Es ging munter hin und her im Höhenberger Sportpark. Auf der anderen Seite leistete sich Meiko Wäschenbach eine schlampige Ballannahme. Tyger Lobinger und Said El Mala spielten Vrenezi frei, Viktorias Regisseur traf aus 20 Metern trocken zum 2:3 (51.).

Nach einer Stunde wechselten beide Trainer kräftig durch, Viktoria-Coach Olaf Janßen brachte gleich zehn Neue. Mit der neuen Elf drängte der Drittligist auf den Ausgleich. Nachdem Thomas Idel zunächst verzog, traf Neuzugang Semih Güler in seinem ersten Einsatz für die Viktoria zum 3:3 (74.) – der Stürmer profitierte dabei von Rijad Smajics Stellungsfehler in der FC-Innenverteidigung.

In der Schlussphase drängten die Höhenberger auf den Siegtreffer. Der FC, nach Kainz‘ Verletzung nur noch zu zehnt auf dem Feld, verlegte sich aufs Verteidigen – und musste nach einer Notbremse von Jan Thielmann gegen Güler die letzten Minuten zu neunt über die Bühne bringen.

FC Viktoria: Rauhut (14. Hill) – May (60. Koronkiewicz), Greger (60. Pytlik), Dietz (60. Keita), Cabral (60. Schulz) – Engelhardt (60. Henning), Lofolomo (60. Fritz) – S. El Mala (60. M. El Mala), Vrenezi (60. de Meester), Handle (60. Idel) – Lobinger (60. Güler). – 1. FC Köln: Schwäbe – Schmid (60. Thielmann), Smajic, Pauli (46. Hübers), Heintz – Chistensen (60. Martel) – Ljubicic (30. Huseinbasic, 60. Kainz), Olesen (46. Wäschenbach) – Adamyan (46. Potocnik) – Dietz (60. Downs), Tigges (60. Lemperle). – Zuschauer: 6214. – Tore: 1:0 Engelhardt (4.), 1:1 Adamyan (19.), 1:2 Heintz (43.), 1:3 Dietz (47.), 2:3 Vrenezi (51.), 3:3 Güler (74.). – Rote Karte: Thielmann (89.).