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1. FC Köln vor LeipzigSteffen Baumgart will erneut einen Großen ärgern

Lesezeit 3 Minuten
Steffen Baumgart, der Trainer des 1. FC Köln, unterhält sich am Geißbockheim mit Journalisten. Er trägt eine rote FC-Kappe und eine dicke Winterjacke.

Steffen Baumgart im Gespräch mit den Kölner Reportern am Geißbockheim

Der 1. FC Köln empfängt am Samstag RB Leipzig in Müngersdorf, die Partie ist ausverkauft.

Gegen die noch vier verbliebenen deutschen Champions-League-Teilnehmer hat der 1. FC Köln in dieser Saison bisher nicht nur sehr gut ausgehen, sondern er blieb auch ungeschlagen und holte bereits sechs Punkte. In der Vorrunde trotzte der FC auch RB Leipzig auswärts ein 2:2 ab, doch die Vorzeichen haben sich vor dem Duell am Samstag (15.30 Uhr) in Köln verändert. Und das liegt an den Sachsen. „Als wir gegen die Leipziger gespielt haben, waren sie noch in der Findung“, sagte FC-Trainer Steffen Baumgart am Donnerstagmittag.

Damals hieß der RB-Cheftrainer auch noch Domenico Tedesco. Doch seitdem Marco Rose, mit dem Baumgart seit dem gemeinsamen Trainer-Lehrgang 2015 befreundet ist, das Amt übernommen hat, drehten die Sachsen mächtig auf. Seit nunmehr 17 Pflichtspielen sind sie ohne Niederlage, haben nur zwei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bayern, stehen im Achtelfinale der Königsklasse (gegen Manchester City) und seit Mittwochabend nach einem 3:1-Sieg gegen Hoffenheim auch im Viertelfinale des DFB-Pokals.

Baumgart sieht in Leipzig den größten Konkurrenten der Bayern

Baumgart hat denn auch größten Respekt vor dem Gegner: „RB hat nicht nur mit den besten Kader, sondern spielt auch deutschlandweit mit den besten Fußball. Seit dem Trainerwechsel ist der Weg komplett positiv. Das zeigen sie in den Ergebnissen und in der Art, wie sie spielen. Da gibt es viele positive Sachen aufzuzählen.“ Baumgarts Prognose: „Über die nächsten Jahre sehe ich Leipzig als größten Konkurrenten der Bayern.“ Dass seine Mannschaft zuletzt sogar diese Bayern in München am Rande einer Niederlage (1:1) hatte, habe natürlich auch mit der Entwicklung seiner Mannschaft zu tun, die auch gegen Spitzenteams eine mutige Herangehensweise wählt.

Daran soll sich auch im heimischen Stadion vor erwarteten 49.000 Zuschauern (der Heimbereich ist ausverkauft) nichts ändern: „Es geht darum, dass wir mit offenem Visier spielen. Deswegen kann so ein Spiel gut aussehen. Wenn man an solche Mannschaften weiter heranrücken will, muss man einen eigenen Weg gehen. Das kann auch mal in die Hose gehen, ändert aber nichts an unserer Einstellung“, so Baumgart.

Nach dem positiven Jahresauftakt hat der FC den Abstand auf den Tabellenkeller vergrößert, acht Punkte beträgt bereits der Abstand auf den Vorletzten Hertha BSC. Doch Baumgart hat den Abstiegskampf trotz der guten Entwicklung noch längst nicht ad acta gelegt: „Wir haben nicht nur ein Auge nach unten, sondern zwei. Wir wollen unseren Weg gehen und müssen die nächsten Spiele ganz hart arbeiten. Ich war als Spieler immer wieder im Abstiegskampf und habe es mehrfach geschafft, erst am letzten Spieltag drinzubleiben. Alles ist erst durch, wenn die Saison vorbei ist. Abstiegskampf geht bis zum letzten Tag. Auch wir sind nicht raus, deswegen sollten wir nach unten gucken“, sagte der Trainer deutlich, der wieder auf Davie Selke bauen kann. Der Stürmer-Neuzugang hatte sich im Spiel beim FC Schalke (0:0) doch nicht schwerer verletzt, stieg wieder ins Mannschaftstraining ein und steht laut Baumgart auch mit hoher Wahrscheinlichkeit im Kader.