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Transfer steht bevorDie Details zur Zieler-Rückkehr nach Köln

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Ron-Robert Zieler steht vor einer Rückkehr zum 1. FC Köln.

  1. Ron-Robert Zieler steht vor einer Rückkehr zum 1. FC Köln, Sportchef Horst Heldt bestätigte das Interesse.
  2. In Köln würde der Weltmeister von 2014 zunächst die Herausforderer-Rolle hinter Timo Horn einnehmen.
  3. Hier gibt es die Einzelheiten zur überraschenden Rückkehr Zielers nach Köln.

Köln – Ron-Robert Zieler ist erst in Mülheim aufgewachsen, hat dann in Dellbrück und Ostheim gelebt. Im Alter von fünf Jahren begann er deshalb auch im Rechtsrheinischen mit dem Fußballspielen bei Preußen Köln, bevor er sich mit zehn dem 1. FC Köln aufschloss. Nach sechs Jahren am Geißbockheim zog er in die weite Welt und genoss die Torwartausbildung bei Manchester United. Seine weiteren Stationen: Hannover 96, Leicester City, VfB Stuttgart, wieder Hannover. Sein bisheriger Karriere-Höhepunkt: In Brasilien zählte er 2014 zum deutschen Weltmeister-Kader. Jetzt könnte sich für ihn bald der Kreis schließen: Zieler steht mit nunmehr 31 Jahren vor einer Rückkehr zum 1. FC Köln.

Heldt bestätigt Interesse

FC-Sportchef Horst Heldt bestätigte am Donnerstag das Interesse des FC am Torhüter, der zuletzt bei Hannover 96 auf bittere Art und Weise degradiert worden war. „Es ist klar, dass wir eine Nummer zwei suchen. Wir prüfen den Markt. Sicherlich kann man sagen, dass wir uns auch mit Ron-Robert Zieler beschäftigen“, sagte Heldt.

Der gebürtige Kölner ist allerdings als Nummer zwei hinter Timo Horn vorgesehen. Zieler soll dem 27-Jährigen Druck machen, denn von Horn erwartet man bessere Leistungen als in der abgelaufenen Saison und eine Weiterentwicklung. Es dürfte allerdings interessant zu beobachten sein, wie sich zwei gebürtige Kölner und langjährige Bundesliga-Stammtorhüter duellieren und im besten Fall pushen. Der 20-jährige Julian Krahl bleibt derweil die Nummer drei und soll insbesondere in der U21 des FC in der Regionalliga Spielpraxis sammeln. Zieler wollte sich auf Anfrage dieser Zeitung noch nicht zu einer möglichen Rückkehr äußern.

Am 21. Juli hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits davon berichtet, dass Hannovers Sportdirektor Gerhard Zuber bei FC-Sportchef Horst Heldt wegen Zieler vorstellig geworden war und sich erkundigt hatte, ob der FC Interesse am Keeper habe. Damals war Zielers Aus bei seinem langjährigen Klub 96 offenbar schon beschlossene Sache. Heldt lehnte da noch ab und verwies darauf, dass Timo Horn die klare Nummer eins des FC sei.

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Doch inzwischen hat sich die Situation verändert. Trainer Kenan Kocak und Zuber forcieren eine Trennung von Zieler, mit dem beide offenbar nicht mehr zufrieden sind. Trotz Vertrags bis 2023 legten sie dem erst 2019 nach Hannover zurückgekehrten Zieler eine Trennung nahe.96 verpflichtete denn auch mit Michael Esser (32) einen neuen Torhüter. Der Rückkehrer, der erst im Sommer 2019 von Zieler im Hannoveraner Tor abgelöst worden war, soll bei den Niedersachsen jetzt wieder zwischen den Pfosten stehen.

96-Boss Kind straft Zieler ab

Danach eskalierte die Situation sogar in Hannover: Nach dem verkündeten Aus seines Sohnes hatte Vater Raimunt Zieler im Gespräch die 96-Verantwortliche scharf angegriffen, sprach von einem „schäbigen Vorgang“, der ihn „anwidert“. Daraufhin legte 96-Klubchef Martin Kind nach und strafte Zieler ab: „Wenn Zieler mich fragt, empfehle ich einen Wechsel. Bei uns wird er keine Chance mehr haben“, sagte der 76-Jährige und schob bitterböse hinterher: „Wir hätten ihn gar nicht verpflichten dürfen damals.“

Zieler hätte seinen Vertrag in Hannover, wo er mit seiner kleinen Familie ein Haus besitzt und eigentlich die Zukunft geplant hatte, zwar auch absitzen können, doch wohl nicht unter diesen Umständen. Da sich für ihn offenbar auch andere Optionen wie Union Berlin nicht realisieren ließen, fand ein Umdenken statt. Sein Kölner Berater Volker Struth von der Agentur SportsTotal war diese Woche am Geißbockheim und sprach lange mit Horst Heldt. Zwar hat die Agentur mehrere FC-Profis unter Vertrag, doch in diesem Gespräch soll es auch um Zieler gegangen sein.

Herausforderer-Rolle hinter Horn

In Köln müsste der Torhüter sicherlich ein paar Abstriche beim Gehalt machen und zu Beginn auf jeden Fall die Herausforderer-Rolle hinter Horn akzeptieren. Dazu scheint der 31-Jährige allerdings bereit zu sein. Denn die Rückkehr nach Köln wäre nicht nur eine in seine Geburtsstadt, sondern auch eine zu seinen Wurzeln. In Gesprächen mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte Zieler stets betont, dass er sich trotz seiner Abstinenz „immer noch als kölsche Jung“ sehe. Und der Torhüter dachte an eine Rückkehr ins Rheinland – während oder nach der Karriere. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, eines Tages wieder in Köln zu leben.Ich weiß, dass ich Köln irgendwie liebe.“ Auch seine Ehefrau Anna Alexandra, mit der er sich im Juli über die Geburt von Tochter Viola Victoria freute, schätze Köln sehr. „Anna mag das Flair, den Charme, den Rhein, die offenen Leute. Wenn ich ehrlich bin, dann zeige ich ihr auch nur die schönen Seiten der Stadt und verkaufe sie ihr dann als die besten der Welt“, sagte Zieler mit einem Schmunzeln.