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Einigung erzielt
1. FC Köln zahlt hohe Abfindung an gekündigte Stiftungsleiterin

Lesezeit 3 Minuten
April 2022: FC-Vizepräsident Eckhard Sauren und Ex-Stiftungsleiterin Nicole Fischer.

April 2022: FC-Vizepräsident Eckhard Sauren und Ex-Stiftungsleiterin Nicole Fischer.

Der Klub hatte Nicole Fischer diskriminierendes Verhalten vorgeworfen. Jetzt muss der 1. FC Köln zahlen.

Wie unsere Redaktion exklusiv berichtete, steht Jonas Hector vor einer Rückkehr zum 1. FC Köln in offizieller Funktion. Hector soll sich in der Stiftung des Bundesligisten engagieren. Möglicherweise wird der 33-Jährige einen Platz im Stiftungsrat einnehmen, nachdem Toni Schumacher diesen Anfang 2022 verlassen und somit sein letztes FC-Amt abgegeben hatte.

Der Verein hat sich ohnehin in der Stiftung neu aufgestellt, in der es zuletzt Unruhe rund um die Trennung von Nicole Fischer-Kummer gegeben hatte, die mit einer Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht Erfolg hatte. Immerhin hat sich der FC nach Informationen dieser Zeitung jetzt mit der langjährigen Stiftungsleiterin Nicole Fischer-Kummer geeinigt, die 15 Jahre in diversen Positionen für den Klub gearbeitet hatte, bis ihr dann im vergangenen Sommer „verhaltensbedingt“ gekündigt worden war.

Beide Seiten haben mit einem Aufhebungsvertrag zum 30. April das Arbeitsverhältnis aufgelöst, Fischer-Kummer erhält vom FC eine Abfindung in Höhe von 125.000 Euro. „Ich kann bestätigen, dass wir uns geeinigt haben“, sagt Kölns Geschäftsführer Philipp Türoff.

Das Gericht hatte im November entschieden, dass die Kündigung unwirksam ist und das Arbeitsverhältnis fortbesteht. Die vom FC angeführten „verhaltensbedingten Gründe“ seien für eine Kündigung nicht ausreichend und hätten zunächst abgemahnt werden müssen — was nicht der Fall war. Der FC, das kam vor Gericht ans Licht, hatte ausgerechnet die Stiftungsleiterin der „Diskriminierung“ und sogar des „Rassismus‘“ beschuldigt.

Das wiederum verärgerte Toni Schumacher, der die Vorwürfe nicht nachvollziehen konnte: „Für Nicole Fischer lege ich meine Hand ins Feuer. Ich habe über sieben Jahre mit ihr in der Stiftung hervorragend zusammengearbeitet. Ihre Diskriminierung oder sogar Rassismus zu unterstellen, ist für mich ein geradezu absurder Vorwurf. Ganz im Gegenteil: Sie hat sich vielmehr immer wieder dafür eingesetzt, dass der 1. FC Köln selbst noch diverser und bunter wird. Überhaupt hat sie mit ganzem Herzen für den 1. FC Köln in verschiedenen Funktionen und für die Stiftung gearbeitet. Sie hat die Ziele der Stiftung selbst vorgelebt.“

Seit 2008 war Nicole Fischer angestellt

Zuvor waren bereits Frank Sahler (Leiter Marketing & Vertrieb & Events & Merchandising), Ex-Teammanager Denis Lapaczinski, Mediendirektor Tobias Kaufmann und Ticketing-Manager Markus Nolte gerichtlich gegen ihre Kündigung vorgegangen. Mit Ausnahme von Lapaczinski waren sie teilweise zehn Jahre und länger im Verein tätig. Der FC einigte sich mittlerweile mit den Ex-Mitarbeitern, zuletzt im Februar mit Sahler. Alle Kläger dürften eine Abfindung erhalten haben. Seit 2008 hatte Nicole Fischer für den Bundesligisten gearbeitet. 2014 wurde sie Assistentin des damaligen Vorstands, bevor sie dann im November 2018 bis Februar 2022 diese Tätigkeit auch für die frühere Geschäftsführung ausübte.

Ex-Sportchef Armin Veh hatte sie zur Assistentin gemacht, sein Nachfolger Horst Heldt übernahm sie. Die FC-Stiftung verantwortete Fischer bereits seit 2014. Im Februar 2022 übernahm sie dann die Leitung der gemeinnützigen Organisation des Bundesligisten.