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Begeistert, gezittert, gejubelt1. FC Köln ringt Augsburg 3:2 nieder

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Kölns Erfolgsgaranten in der ersten Halbzeit: Florian Kainz (r.) und Ondrej Duda 

Augsburg – Es musste wohl erst ein 67-jähriger Bundesliga-Veteran kommen, der eigentlich schon sein Rentner-Dasein begonnen hatte, um den 1. FC Köln im Existenzkampf wachzurütteln. Friedhelm Funkel hat dem FC wieder Leben eingehaucht und ihm den Glauben an den Klassenerhalt zurückgebracht. Am Freitagabend im Spiel beim FC Augsburg rieb man sich in der ersten Halbzeit die Augen: Ist das wirklich der 1. FC Köln, der da so schön kombiniert und so sehenswert trifft? Er war es. Im zweiten Durchgang zeigte er dann zwar wieder sein altes Gesicht, verlor den Faden, seine Struktur und musste noch zittern. Doch am Ende reichte es: Der Gast gewann das wegweisende Kellerduell verdient mit 3:2. Ein unfassbar wichtiger Sieg.

Der Lohn: Die Kölner rücken auf Platz 16 vor, überflügeln die noch in Quarantäne befindliche Hertha und üben Druck auf die direkten Konkurrenten Bielefeld, Bremen und Mainz aus. Vor knapp zwei Wochen noch, nach dem bitteren 2:3 gegen Mainz, war der FC am Boden und Markus Gisdol seinen Trainerjob los. Jetzt sieht die Kölner Welt wieder etwas anders aus.

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Aus einer vor allem in der ersten Halbzeit starken Kölner Mannschaft ragte Ondrej Duda heraus. Der technisch starke Slowake, dessen Klasse schon oft aufgeblitzt war, aber dem die Konstanz fehlte, brachte den Gast mit einem Traumtor früh in Führung (8.), leitete das 2:0 durch Florian Kainz ein (23.) und traf in der 33. Minute mit seinem siebten Saisontreffer zum 3:0.

Im dritten Spiel unter dem Interimstrainer Funkel gelang dem FC der zweite Sieg und der erste in der 2009 eröffneten WWK-Arena überhaupt. „Ich bin durch, die ganze Mannschaft ist durch. Es war eine harte Woche. Wir sind froh über die drei Punkte, am Ende war es eine echte Zitterpartie. Die erste Halbzeit war gut, die zweite nicht. Köln lebt auf jeden Fall. Die zwei Siege waren sehr wichtig für uns“, sagte Kainz. Und Funkel befand: „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit hingelegt und fantastische Tor erzielt. Dann haben wir mit Leidenschaft verteidigt und am Schluss ein Quäntchen Glück gehabt. Es ist wichtig, dass wir gewonnen haben. Das steht unter dem Strich und das zählt. Köln lebt.“

Funkel hatte im Vergleich zum 2:1-Überraschungssieg gegen RB Leipzig seine Startelf auf drei Positionen verändert. Für den gelbgesperrten Kingsley Ehizibue spielte Benno Schmitz hinten rechts. Die Rekonvaleszenten Sebastian Andersson und Florian Kainz bekamen den Vorzug vor Dominick Drexler und Elvis Rexhbecaj.

Traumtor von Duda

Der FC machte zu Beginn da weiter, wo er gegen Leipzig aufgehört hatte. Die Gäste nahmen das Heft des Handelns in der Hand, griffen den Gegner aggressiv und hoch an. Und gingen bereits in der achten Minute in Führung mit einem Tor, das man in dieser Schönheit seit Ewigkeiten nicht mehr vom FC gesehen hatte. Geistesgegenwärtig führte Kainz einen Einwurf aus. Der Ball kam zu Ellyes Skhiri, der auf Duda flankte. Der ging volles Risiko und traf aus 17 Metern mit links volley in den Winkel. Ein Traumtor. Und es wurde noch besser: Duda passte über 40 Meter punktgenau auf Benno Schmitz. Der flankte von der Grundlinie nach innen. Marius Wolf ließ den Ball für Kainz passieren, der goldrichtig stand und zum 2:0 abschloss (23.).

Es war nicht einmal überraschend, dass zehn Minuten später das 3:0 für die Gäste fiel. Der FC machte es wieder ganz schnell, zu schnell für die bis dato desolaten Augsburger. Sebastian Andersson schickte Wolf. Der bewies Übersicht, legte für Duda zurück. Der überragende Kölner ließ sich nicht bitten, traf erneut sehenswert.

Augsburg dreht auf

Augsburg hatte verstanden, dass es so nicht weitergehen konnte. Und startete deutlich schwungvoller und konzentrierter in den zweiten Durchgang. Der FC ließ sich zu weit zurückdrängen. Unnötig, und das wurde bestraft: Nach einer Ecke bekamen die Kölner den Ball nicht geklärt, über Jensen landete der Ball beim eingewechselten Robert Gumny, der am zweiten Pfosten aus vier Metern zum 1:3 einschoss. Der FC baute durch seine Passivität den Gegner wieder auf. Und der bedankte sich mit einem weiteren Tor. Erst war Jannes Horn unglücklich ausgerutscht, dann konnte Sebastiaan Bornauw Jensen nicht stellen. Ruben Vargas war zur Stelle, traf zum 2:3 (62.).

Die Partie war wieder offen. Und wenn Ellyes Skhiri für Torhüter Timo Horn nicht auf der Torlinie geklärt hätte, dann wäre erneut Gumny der Torschütze gewesen (72.). Doch das war die letzte Chance für die Gastgeber. Der FC bekam seine Nerven in den Griff und brachte den Sieg über die Bühne.