Der 70-Jährige findet deutliche Worte zu den jüngsten Entwicklungen bei den Rheinländern.
Christoph Daum über FC-Krise„Kölns Verantwortliche haben Steffen Baumgart im Stich gelassen“
Der frühere Fußball-Meistertrainer Christoph Daum hat die Verantwortlichen des 1. FC Köln scharf kritisiert und sieht Kölns Ex-Coach Steffen Baumgart nicht als Schuldigen der Misere der Rheinländer. „Er hat eine Einheit mit dem Team gebildet, aber die Verantwortlichen haben ihn im Stich gelassen“, sagte der 70-Jährige in seiner Kolumne beim Fußballmagazin „11Freunde“.
Daum ergänzte: „Wie ist es möglich, dass ein Verein wie der FC eine Transfersperre kassiert, ohne mit der UEFA zu dealen? Mir kommt es fast vor, als sei der Geschäftsführer Keller (Christian Keller, Anm.) froh, dass er kein Geld ausgeben und sich um Neuzugänge kümmern muss. Aber er wird sich wundern: Ein Abstieg ist ungleich teurer als eine moderate Erhöhung der Schulden.“
Christoph Daum: „Habe Bedenken, dass Timo Schultz es besser hinkriegt als Steffen Baumgart“
Köln liegt in der Bundesliga derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Club hatte sich kurz vor Weihnachten von Trainer Baumgart getrennt. Der FC muss zudem eine Transfersperre von zwei Wechselperioden absitzen. Daum hatte den Verein in seiner Laufbahn zweimal trainiert. 1992 war er mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister geworden.
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Auf die Frage, ob er selbst die Nachfolge von Baumgart beim FC angetreten hätte, sagte Daum: „Mit meiner Vita? Nie im Leben! Schauen Sie sich die Truppe an, und Geld für Verstärkungen gibt's nicht. Aber der Schultz (Baumgart-Nachfolger Timo Schultz, Anm.) muss zocken: Der wurde bei St. Pauli und in Basel entlassen, für ihn ist das Angebot vom FC wie ein Lottogewinn. Geht es gut, hat er den Fuß in der Bundesliga, wenn nicht, ist alles wie vorher. Aber es wird schwer. Er kann nicht zaubern, und ich habe Bedenken, dass er es besser hinkriegt als Steffen. Aber jetzt geht es nicht um Einzelne, sondern nur um den FC.“
Daum hofft trotz der schwierigen Lage auf den Klassenverbleib der Kölner. „Bei uns stirbt die Hoffnung bekanntlich zum Schluss“, sagte er. „Aber wir müssen den Dom schon mit brennenden Kerzen zupflastern, damit das noch gutgeht.“ (red)