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1. FC KölnDas ist dran an den Gerüchten um Nils Petersen

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Freiburgs Stürmer Nils Petersen nach seinem Joker-Tor am vergangenen Wochenende zum 1:1 gegen Mainz

Köln – Es ist fast 14 Jahre her, da wäre Nils Petersen beinahe beim 1. FC Köln gelandet. Doch auf den letzten Drücker zerschlug sich im Sommer 2008 der Wechsel des damals 19-jährigen Stürmer vom FC Carl-Zeiss Jena zum Bundesliga-Rückkehrer, da es Zoff zwischen den Klubs gab und die Thüringer ihr Veto einlegten. In der Winterpause 2008/2009 ließ Jena das große Talent Petersen dann doch noch in die Bundesliga ziehen – zu Energie Cottbus, das seinerzeit noch im Oberhaus spielte.

Im Frühjahr 2010 probierte es der damalige FC-Manager Michael Meier erneut bei Petersen – wieder ohne Erfolg. Doch der legte danach abseits von Köln beim FC Bayern, Werder Bremen und dem SC Freiburg eine tolle Karriere hin: 85 Tore in 257 Bundesligaspielen, Olympia-Silber 2016 (mit Timo Horn), zwei A-Länderspiele. Mit 31 Treffern ist der Sachsen-Anhaltiner aus dem schönen Wernigerode mittlerweile der Rekord-Joker der Bundesliga.

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Von seiner Treffersicherheit hat Petersen allem Anschein nach nichts verloren. Das bewies er am vergangenen Wochenende wieder, als der Stürmer für den SC Freiburg unmittelbar nach seiner Einwechslung zum 1:1-Endstand gegen Mainz 05 traf. Doch die Tatsache, dass er nur noch von der Bank kommt, die „schmerzt sehr“, wie er jüngst zugab. „Immer, wenn ich auf der Bank sitze und das Spiel losgeht, bin ich enttäuscht“, sagte der Angreifer zu seiner Situation beim Team von Trainer Christian Streich. Im Sommer läuft Petersens Vertrag aus. Nach dann sieben Jahren beim Sport-Club und in einer Stadt, in der er sich mit seiner Familie eigentlich sehr wohlfühlt. Doch der Stürmer will noch weiter spielen und macht sich logischerweise Gedanken über seine Zukunft.

Und da kommt der 1. FC Köln ins Spiel. Petersen soll bei der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart auf der Wunschliste stehen. Laut „Sky“ soll sich Baumgart in den vergangenen Wochen mehrfach mit Petersen ausgetauscht haben.Kommt es zum Köln-Wechsel im dritten Anlauf?

Langjährige Beziehungen

Dass Baumgart und Petersen in Kontakt stehen, ist nicht überraschend. Denn der FC-Cheftrainer und sein Berater Frank Lieberam kennen die Familie Petersen seit vielen Jahren. Lieberam, früher unter anderem Profi bei Dynamo Dresden und dem VfL Wolfsburg, war über viele Jahre selbst der Berater von Petersen, eher dieser die Agentur wechselte. Lieberam kommt gebürtig aus Halberstadt, sein Sohn Tom ist dort Sportkoordinator des Viertligisten Germania. Und wer ist Trainer des Regionalligisten? Andreas Petersen, der Vater von Nils. Da kann man getrost behaupten, dass sich die Familien Baumgart, Lieberam und Petersen gut kennen.

Das sagt Baumgart

Fakt ist: In den derzeitigen Überlegungen der sportlichen Führung des 1. FC Köln spielt der Name Petersen keine Rolle. Auf Anfrage dieser Zeitung stellte Baumgart dies auch klar: „Es gab keine Gespräche mit Nils über einen Wechsel nach Köln. Das waren rein private Gespräche, da wir uns schon viele Jahre kennen. Ich schätze Nils, er ist weiterhin ein toller Stürmer – und nicht nur als Joker.“

Auszuschließen ist es also nicht, dass Petersen doch noch zum Thema in Köln wird. Zumal die Personallage im Kölner Sturm mit einigen Fragezeichen versehen ist. Im FC-Umfeld geht man davon aus, dass der glücklose Stürmer Sebastian Andersson (30) den Bundesligisten im Sommer trotz Vertrags bis 2023 verlassen könnte. Bereits im vergangenen August stand der Schwede vor einem Transfer zu Antalyaspor, doch der Transfer scheiterte auf der Zielgeraden. Und auch bei Anthony Modeste (33) kann man nie ganz sicher sein, wie es bei ihm weitergeht und ob er nicht doch noch schwach wird bei einem „unmoralischen Angebot“. Das erhielt er jüngst aus Saudi-Arabien, lehnte es dann ab.