KommentarDer FC muss seine Träumereien in den Griff bekommen
- Der 1. FC Köln hat auch gegen den VfB Stuttgart gezeigt, dass er konkurrenzfähig ist.
- Doch das darf nicht über die Schwächen hinwegtäuschen.
- Vor allem darf es sich der FC im Abstiegskampf nicht leisten, ständig die Anfangsphase zu verschlafen.
Stuttgart – Der 1. FC Köln hat in den vergangenen beiden Spielen gegen Frankfurt und in Stuttgart gezeigt, dass er konkurrenzfähig ist. Das ist schon mal eine gute Nachricht, denn bei den Niederlagen zuvor gegen Hoffenheim, Bielefeld und Gladbach war das nur in Phasen oder überhaupt nicht der Fall. Doch im Kampf um den Klassenerhalt darf es sich der FC nicht mehr leisten, dass er zu Spielbeginn überhaupt nicht bei der Sache ist. Gegen Hoffenheim, Gladbach und in Stuttgart verschlief der FC die Anfangsphase vollkommen, gegen Frankfurt den Beginn der zweiten Halbzeit. Und er hatte Glück, dass das die Eintracht durch Kamada und der VfB durch Didavi nicht die großen Chancen zum 2:0 nutzten – wahrscheinlich wäre das Spiel aus Kölner Sicht schon gelaufen gewesen.
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An der Ansprache von Trainer Markus Gisdol kann das eigentlich nicht liegen, jeder Spieler muss sich selbst hinterfragen und die Konzentration aufbringen. Die Moral der Mannschaft ist intakt, sie schafft es, in Spiele zurück zu kommen. Doch das kann nicht immer gelingen. Der FC muss schnellstens seine Träumereien in den Griff bekommen. Irgendwann könnte es sich im Kopf festsetzen, dass man saisonübergreifend seit 15 Ligaspielen nicht mehr gewonnen hat. Und eine Aufholjagd, ein Kraftakt, wie in der Vorsaison ist nicht beliebig wiederholbar. Für die Kölner gibt es aber keine Alternative zum Optimismus. Und die letzten beiden Spielen zeigten auch, dass sie Fortschritte machen.
Jonas Hector fehlt an allen Ecken und Enden
Die Mannschaft ist fit wie lange nicht und läuft sehr viel mehr noch als in der letzten Saison. Torhüter Timo Horn wird zunehmend sicherer, die Rückkehr zur Viererabwehrkette brachte wieder mehr Stabilität. Auf den Außen hat Gisdol mit Jakobs, Wolf und Limnios gute Optionen, in der Spitze mit Andersson und dem genesenen Modeste ebenfalls. Doch im Kölner Spiel krankt es vor allem im Aufbau. Die Zentrale wirkt konfus. Weder Skhiri, noch Rexhbecaj und Duda konnten zuletzt überzeugen. Das Verschieben der Ketten klappt nur selten, der FC lässt sich zudem viel zu leicht aus- und überspielen. Kapitän Jonas Hector fehlt an allen Ecken und Enden. Und man rätselt, wie lange noch.